Marcel Baumgartner
hat per 1. Februar 2025 die Leitung des Swiss Regiomedia AG Standorts in St.Gallen…
Heute arbeiten Sie als Architekt und Bauleiter. Was denken Sie, wäre aus Ihnen geworden, hätten Sie einen anderen Weg eingeschlagen?
Alternativ hätte ich mir auch eine Tätigkeit im Immobilienmanagement vorstellen können, um die planerischen und strategischen Prozesse hinter Bauprojekten zu gestalten und zu koordinieren. Oder ich wäre vielleicht in einem handwerklichen Beruf wie Schreiner tätig geworden, ähnlich wie mein Firmgötti, mein Held der Kindheit.
Nennen Sie einige Gründe, wie Sie an die jetzige Stelle gekommen sind und weshalb Ihnen diese Freude bereitet.
Durch einen guten Bekannten, der ein grosses Bauprojekt plante, ergab sich die Gelegenheit, in die Selbstständigkeit zu gehen. Diese Möglichkeit hatte ich schon länger als reizvoll für meine berufliche Entwicklung angesehen. Die Chance, eigenverantwortlich Projekte zu leiten und kreativ zu arbeiten, hat mir neue Perspektiven eröffnet und meine Freude an der aktuellen Tätigkeit verstärkt.
Beschreiben Sie sich selbst in maximal drei Sätzen als Chef.
Momentan bin ich noch mein einziger «Angestellter», daher trage ich die volle Verantwortung für alle Aufgaben. Als Chef strebe ich jedoch an, irgendwann ein kleines Team zu führen, das selbstständig arbeitet und gemeinsam an den Zielen wächst. Ich lege grossen Wert auf Eigenverantwortung und eine offene Kommunikation auf Augenhöhe.
Welche Eigenschaften Ihrer Angestellten bezeichnen Sie als besonders wertvoll?
Ich habe noch keine Angestellte, wichtig wären mir Eigenverantwortung, Zuverlässigkeit fachliche Kompetenz und Teamfähigkeit.
Herrscht bei Ihnen im Betrieb eine Duzis-Kultur?
Ja, da wir uns zur Baubranche zugehörig fühlen, pflegen wir die Du-Tradition und setzen auf eine lockere, kollegiale Kommunikation.
Was zeichnet Ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber aus?
Das kann ich derzeit noch nicht genau sagen, aber ich hoffe, in fünf Jahren eine klare und überzeugende Antwort darauf geben zu können, wenn mein Unternehmen gewachsen ist und ich als Arbeitgeber ein Umfeld geschaffen habe, in dem sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen und gerne ihre Ideen einbringen.
Was hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab?
Wir arbeiten alle mit den gleichen Grundlagen, aber ich setze gezielt auf kleine, präzise Schritte und Prozesse, um das Optimum für die Bauherrschaft herauszuholen – immer auf Augenhöhe. Dabei lege ich besonderen Wert auf kreative Entwürfe, innovative Leistungsmodelle und eine enge Zusammenarbeit mit den ausführenden Unternehmern.
Empfinden Sie die momentane Wirtschaftslage als negativ für Ihr Unternehmen?
Ich bin überzeugt, dass harte Arbeit, Fokussierung auf das Wesentliche und der Aufbau eines guten Rufs die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg sind. Äussere Einflüsse, auf die ich keinen Einfluss habe, versuche ich nicht zu stark in den Mittelpunkt zu stellen.
Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen?
Meine Vision ist es, mein Unternehmen zu einem etablierten Architekturbüro zu entwickeln, das die Wünsche der Bauherrn nicht nur kreativ und zuverlässig erfüllt, sondern auch dabei hilft, neue Perspektiven zu entwickeln. Dabei möchte ich ein Arbeitgeber sein, der für Wertschätzung und Inspiration steht und ein Umfeld schafft, in dem sich jeder entfalten kann.
Was war die grösste Herausforderung, welche Sie im Rahmen Ihrer jetzigen Tätigkeit meistern mussten?
Die grösste Herausforderung war, die gesamte organisatorische Struktur der Firma im Hintergrund aufzubauen um einen reibungslosen und nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten.
Welches war bisher das schönste Erlebnis während Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Nach einem langwierigen Bewilligungsprozess mein erstes grosses Bauprojekt für die Bauherrschaft zu realisieren, war ein bedeutender Meilenstein. Besonders bewegend war es, nach dem Baubeginn mit meinem kleinen Sohn auf der Baustelle zu stehen und gemeinsam den Bagger, die Betonmischer, den Kran und die Handwerker zu bestaunen. Seine Begeisterung war für mich ein ganz besonderer, emotionaler Lohn für mein Schaffen.
Was bringt Ihnen wirkliche Erholung?
Wirkliche Erholung finde ich, wenn ich meinem Sohn zusehe, wie er unbeschwert spielt und die Welt voller Freude entdeckt. Oder wenn ich mit zwei, drei Freunden auf der Skipiste bin und dabei freudig feststelle, wie klein unsere Sorgen und Ängste im Vergleich zur grossen Welt sind.
Worüber haben Sie sich zuletzt gestritten und weshalb?
Streit ist mir zu negativ konnotiert. Konflikte können zwar immer wieder auftreten, sollten aber mit den Perspektiven aller Beteiligten in einem offenen und konstruktiven Dialog gelöst werden. Durch Ehrlichkeit und das Einbringen unterschiedlicher Ansichten können sowohl Menschen als auch Projekte daran wachsen.
Mit wem würden Sie gerne im Lift steckenbleiben und warum?
Wenn es schon passieren müsste, dann am liebsten mit meiner Frau. Mit ihr an meiner Seite würde selbst diese unangenehme Situation zu einem wunderbaren Moment, in dem wir die Welt um uns herum für eine Weile vergessen und den Augenblick geniessen könnten.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sehe ich mich als anerkannten und etablierten Architekten, der kreative Architekturkonzepte und qualitativ hochwertige Bauprojekte in enger Zusammenarbeit mit Bauherrn und Handwerkern realisiert. Zudem möchte ich ein guter Chef sein, der sein Team motiviert, unterstützt und gemeinsam mit ihm Erfolge feiert.
Architektur und Baumanagement
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