Daniel Borner
wird Präsident des Verbandes Schweizer Heilbäder und Kurhäuser.
Heute arbeiten Sie als Geschäftsführerin und Floristin. Was denken Sie, wäre aus Ihnen geworden, hätten Sie einen anderen Weg eingeschlagen?
Schreinerin oder Schneiderin. Aber vermutlich wäre ich irgendwann doch hier gelandet. Es fühlt sich richtig an und ich bin froh, habe ich mich so entschieden.
Nennen Sie einige Gründe, wie Sie an die jetzige Stelle gekommen sind und weshalb Ihnen diese Freude bereitet.
Ich hatte lange den Wunsch, mich selbständig zu machen. Irgendwann habe ich den Schritt dann gewagt. Ich kann im eigenen Geschäft meine Ideen so umsetzen wie ich es gerne möchte und meiner Kreativität freien Lauf lassen.
Beschreiben Sie sich selbst in maximal drei Sätzen als Chefin.
Ich habe immer ein offenes Ohr für Anliegen oder Bedürfnisse meiner Mitarbeiter, ich bin flexibel und hoffentlich authentisch.
Welche Eigenschaften Ihrer Angestellten bezeichnen Sie als besonders wertvoll?
Wenn sie kreativ, umsichtig und selbständig arbeiten können und ihren Beruf und den sozialen Umgang mit Kunden lieben.
Herrscht bei Ihnen im Betrieb eine Duzis-Kultur?
Ja, mit Mitarbeiterinnen. Mit Lehnenden nicht.
Was zeichnet Ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber aus?
Wir haben einen tollen Arbeitsplatz und klare Strukturen. Die Mitarbeiter bekommen möglichst, was sie brauchen oder möchten.
Was hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab?
Mein Betrieb ist vielseitig und modern. Wir haben eine grosse Auswahl an frischen Schnittblumen, Floristik, Pflanzen, kulinarischen Spezialitäten und vielem mehr. Wir bieten auch ausser Haus Dienste, wie Pflegeservice von Pflanzen oder Dekorationsaufträge an. Wie zum Beispiel für Hochzeiten, Firmenanlässe oder Saal- und Bankettdekorationen.
Empfinden Sie die momentane Wirtschaftslage als negativ für Ihr Unternehmen?
Die momentane Lage ist bestimmt nicht einfach und verlangt uns einiges ab. Viele Faktoren spielen da mit. Bei uns sind es unter anderem, steigende Preise im Wareneinkauf oder auch die Verfügbarkeit von Material.
Was war die grösste Herausforderung, welche Sie im Rahmen Ihrer jetzigen Tätigkeit meistern mussten?
Da gibt es einige. Mit dabei sind, die zwei Umzüge mit meinem Geschäft. Jedes Mal sollte ein neueres, besseres «Vergiss mein nicht» erschaffen werden und doch wollte ich authentisch bleiben. Und dann sicher die Coronazeit. Da, wo ich mein Geschäft von einem Tag auf den anderen schliessen musste. Es musste sofort ein neues Konzept entwickelt werden, wie es weitergeht und wie das Ganze überstanden werden konnte. Wie ich mein Personal und die Lernenden da durch bringe.
Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen?
Ich bin jemand, der sich immer wieder verändert und weitergeht. Ich bin offen für Neues. Die Zeit wird zeigen, wohin der Weg führt. Ich wünsche mir aber, dass ich mein Geschäft eines Tages an jemandem, der genauso mit Herzblut Florist/in ist wie ich, weitergeben kann und darf. Denn, die Menschen werden immer Blumen brauchen. Das hat erst kürzlich die Coronazeit gezeigt, als Blumenläden als systemrelevant eingestuft wurden.
Welches war das schönste Erlebnis während Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Immer wenn eine Lernende die LAP erfolgreich bestanden hatte, war das auch ein Erfolgserlebnis für mich. Oder, wenn ich die Blumendekorationen für eine Hochzeit machen darf, und das Brautpaar begeistert von der Arbeit ist. Ebenso aber auch, wenn unsere Blumen einen Trauerfall begleiten dürfen und damit Trost gespendet werden kann.
Was bringt Ihnen wirkliche Erholung?
Ich bin zum Abschalten am liebsten auf meinem Boot auf dem See. Den Tag durch, ist es aber für mich die grösste Freude, einfach mal Zeit zu haben, um einen tollen Blumenstrauss binden zu können. Das schenkt mir grosse Zufriedenheit.
Worüber haben Sie sich zuletzt gestritten und weshalb?
Ich bin kein Mensch, der streitet. Ich suche das Gespräch und Lösungen.
Mit wem würden Sie gerne im Lift steckenbleiben und warum?
Mit meinem Kater, den ich letzten Herbst gehen lassen musste. Er ist mir in meinem letzten Geschäft in Rorschach, vor 15 Jahren, so zu sagen zugelaufen und hat mich und mein Team, in seinen letzten zwei Jahren, im «Vergiss mein nicht», den ganzen Tag begleitet und unterhalten. So hätte ich vielleicht die Möglichkeit, ihn nochmals zu umarmen.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hier in meinem Geschäft bei meinen Blumen und meinem tollen Team.
Floristikpur GmbH
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