Der Chef
Marc Pahud von der Panettonerei Schweiz GmbH in Tübach
Heute arbeiten Sie als Tanztherapeutin und Tanzpädagogin. Was denken Sie, wäre aus Ihnen geworden, hätten Sie einen anderen Weg eingeschlagen?
Tanzen und Musik gehören zu mir seit ich laufen kann und ich habe mir immer gewünscht, mein Hobby zum Beruf zu machen. Jede Anstellung bewegte sich im Bereich Tanz, Bewegung und Gesundheit. Um ehrlich zu sein, kann ich mir kein anderes Szenario vorstellen. Jede Kurve auf meinem Weg hat rückblickend gesehen ihren Sinn gehabt. Die Kombi aus pädagogischer und therapeutischer Arbeit bietet mir die perfekte Balance.
Nennen Sie einige Gründe, wie Sie an die jetzige Stelle gekommen sind und weshalb Ihnen diese Freude bereitet.
Vor eineinhalb Jahren stand ich vor der Wahl, mich entweder auf eine Stelle als Tanztherapeutin in einer Klinik zu bewerben und mich dort an fixe Arbeitszeiten zu halten oder mich selbstständig zu machen. Nachdem ich gerade mit meinem zweiten Kind schwanger war, sah ich die Selbstständigkeit als den stimmigeren Weg und den, mit dem ich mich mehr verwirklichen kann. Mein Tanz- und Therapieraum ist nicht nur ein Job, sondern meine Berufung und wie ein zweites Zuhause.
Beschreiben Sie sich selbst in maximal drei Sätzen als Chefin.
Ich bin ein kreativer, aufgestellter Mensch und wenn ich in meinem Element bin, sprühe ich nur so von Energie und Ideen. Gleichzeitig bin ich empathisch und intuitiv. Ich sehe mich als Begleiterin, die Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet – manchmal kurz, manchmal länger.
Welche Eigenschaften Ihrer Angestellten bezeichnen Sie als besonders wertvoll?
Ich habe keine fixen Angestellten, hatte aber wundervolle Stellvertreterinnen während meiner Babypause. Wir hatten und haben einen spannenden und inspirierenden Austausch und ihre Flexibilität ermöglichte es mir, schrittweise wieder einzusteigen. Ich danke ihnen von ganzem Herzen.
Was war die grösste Herausforderung, welche Sie im Rahmen Ihrer jetzigen Tätigkeit meistern mussten?
Der Wiedereinstieg nach der Babypause war wunderschön und anstrengend zu gleich. Arbeit, Ausbildung und Familienleben mit zwei Kindern unter einen Hut zu bringen, ist manchmal nicht einfach und trotzdem der Grund dafür, weshalb ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe.
Herrscht bei Ihnen im Betrieb eine Duzis-Kultur?
Tanzunterricht sowie die Tanztherapie beruhen auf Vertrauen und Gesprächen auf Augenhöhe – ja, ich bin mit allen Duzis.
Was zeichnet Ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber aus?
Momentan möchte ich bewusst keine Angestellten, sondern eine Zusammenarbeit mit anderen Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen anstreben. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der wir gemeinsam für den Namen dance4flow stehen und doch alle selbstständig sind.
Was hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab?
Das Angebot in der Region Rorschach ergänzt sich sehr gut, daher sehe ich mich nicht in Konkurrenz mit den anderen Studios. Das Tanzstudio dance4flow ist ein Begegnungsort, an dem sich neue Freundschaften bilden dürfen, viel gelacht wird und auch schon die Kleinsten ihre Ideen und Wünsche einbringen können. Mir ist es ein Anliegen, Menschen zu unterstützen, eine lebenslange positive Bewegungskultur in ihrem Leben zu implementieren und ich helfe auch gerne bei der Suche vom passenden Angebot – da hat Konkurrenzdenken wenig Platz.
Empfinden Sie die momentane Wirtschaftslage als negativ für Ihr Unternehmen?
Im Gesundheitsbereich gibt es glücklicherweise einige Institutionen, die Bewegungsangebote unterstützen (Sozialhilfe, Kultur-Legi, Krankenkassen, und andere). Die finanzielle Situation sollte nicht darüber entscheiden, ob Tanzstunden und -therapie möglich sind oder nicht. Im ehrlichen Gespräch können hier meist Lösungen gefunden werden, die für alle stimmen. Auch für die tanztherapeutischen Angebote strebe ich die Krankenkassenanerkennung an.
Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen?
Ich möchte einen Bewegungs- und Kulturraum schaffen, in dem man gemeinsam wachsen kann. Das « dance4flow – Tanzstudio&Tanztherapie» soll für Gemeinschaft und für einen Raum für Selbstverwirklichung stehen. Neue Ideen für Projekte oder für Vernetzungsmöglichkeiten gehen mir nie aus.
Welches war bisher das schönste Erlebnis während Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Da gibt es viele Erlebnisse. Was mich berührt, ist, wenn manche Kundinnen und Kunden nach mehreren Jahren wieder zurückkommen oder mir die Eltern erzählen, wie motiviert ihr Kind zuhause übt. Letztes Jahr durften wir am Adventsfenster-Öffnen am Lindenplatz tanzen. Die Resonanz war super und ich freue mich schon, auf den nächsten Auftritt dort am 20. Dezember. In der Tanztherapie fasziniert mich immer wieder, wie wenig es doch eigentlich braucht um sich selbst wieder näher zu kommen oder tiefgehende Prozesse zu bearbeiten. Körper, Geist und Seele streben den Einklang an und leiten uns auf diesem Weg.
Was bringt Ihnen wirkliche Erholung?
Musik an und losgetanzt! Tanzen, Zeit in der Natur mit meiner wundervollen Familie oder einfach mal nichts tun bringt mir abwechslungsweise wirkliche Erholung.
Worüber haben Sie sich zuletzt gestritten und weshalb?
Da gibt es eigentlich wenig, um was es sich zu streiten lohnt. Offene Gespräche, Klarheit und Transparenz nehmen den Streitigkeiten oft schon im Voraus die Luft aus den Segeln.
Mit wem würden Sie gerne im Lift steckenbleiben und warum?
Mein Grossvater beschäftigte sich viel mit der Forschung von C. G. Jung und steckte mich mit der Faszination über das Unbewusste und die Intuition an. Ein paar Stunden könnte ich mich also gut über diese Themen mit C.G. Jung oder meinem Grossvater unterhalten.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sehe ich mich weiter durch die Region Rorschach tanzen mit vielen Mittänzerinnen und Mittänzern aus allen Altersklassen. Ausserdem wünsche ich mir, mehr Menschen tanztherapeutisch im Einzel- und Gruppensetting begleiten zu dürfen.
Eine Tanzschule, wo auch Tanztherapie angeboten wird, um mit Bewegung und Tanz zu Wohlbefinden zu finden.
Kirchstrasse 13a, 9400 Rorschach
Telefon: 079 101 66 57
E-Mail: info@dance4flow.com
www.dance4flow.com
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