Patrick Benz
erschuf beim Stadtbahnhof Rorschach ein Naturschutz Denkmal.
Aus den Kommentaren "Was ich noch zu sagen hätte" auf der letzten Seite der Bodensee Nachrichten - von Claudia Eugster. (Bildquelle: ce)
Es «olmat» und alles strömt von Nah und Fern zum Messegelände nach St.Gallen rein in den Jubel und Trubel. Wenn ich die letzten Jahre vergleiche, so hat der Besucheranstrom rein vom Gefühl her zugenommen, was ja durchaus positiv ist. Die neue Halle gibt dem sicherlich noch Schub, exzessiv Trinken geht nun nicht mehr nur in Halle 4 und 5. Und das führt uns wieder zur Toilettenproblematik: Wie verwirrt die heutige Generation durch diese Unisex-Kultur bereits ist, zeigte sich, als ich da in einer Toilette stand und mich kurz vor dem WC-Gang im Spiegel betrachtete und da zwei Herren hineinliefen. «Ups, dann sind wir hier falsch.» So der eine. Ich in einer Selbstverständlichkeit: «Jawohl, meine Herren.» Kehrtwende auf beiden Seiten. Die beiden raus, ich hinein und da erblicke ich um die Ecke: Pissoire. «Jüchtersnei», wie peinlich! Ich stürzte aus dem WC, den beiden lachenden Männern zurufend: «Erzählt das bitte niemandem.» Knallrot, denn ich trug kein Make-Up, dann werde ich – wie auch im Sport – rot wie eine Tomate. Wie grausam Teile der Gesellschaft seit eh und je sind, das stellte ich dann dafür am nächsten Tag fest, als ich merkte, wie verletzend es ist auf seinen Hautteint reduziert zu werden. Wieder trug ich kein Make-Up. «Du hast so eine rote Fresse, verträgst wohl keinen Alkohol», manche Leute würden sagen: «Hey, schön dich wieder einmal zu sehen, wie gehts?» Fragen Sie mich nie wieder, warum ich kein Make-Up trage, denn ein paar Meter weiter hörte ich sogar von einem Wildfremden ohne Grund: «Was hast denn du für eine rote Fresse?» Meine Damen und Herren, rot war mein Gesicht zu dem Zeitpunkt wegen meiner guten Durchblutung, aber nicht mehr wegen der Hitze in der Halle, sondern wegen der Wut. Für den Nächsten hatte ich mir mehrere schöne Antworten ausgedacht. Doch dann hörte ich: «He, du bisch doch die vo gest ufem WC.» Was meine Kollegin jetzt dachte, das möchte ich nicht wissen, aber dafür musste ich lachen und die Wut war wie weggeblasen. Der junge Mann hatte mich sicher an der Gesichtsfarbe erkannt, musste ich wohl am gestrigen Tag ähnlich rot geworden sein – nur vor Scham. Was lernen wir daraus? Um den wahren Traummann kennen zu lernen, sollte ich immer ohne Make-Up rumlaufen. Guter Lackmustest.
Bodensee Nachrichten Ausgabe Nr.42 (2024)
Von Claudia Eugster.
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