Patrick Benz
erschuf beim Stadtbahnhof Rorschach ein Naturschutz Denkmal.
Aus den Kommentaren "Was ich noch zu sagen hätte" auf der letzten Seite der Bodensee Nachrichten - von Claudia Eugster. (Bildquelle: ce)
Letzte Woche stellte ich am eigenen Beispiel fest, wie verwirrt die heutige Generation ist, dieses Mal, wie gestört. Womöglich besteht da ein Zusammenhang. Mein bleibendes Momentum an der Olma: Der Kinderwagen, der sich zur Stosszeit durch die Halle 4 – wohl angemerkt eine Alkohol-Degustations-Halle – schiebt. Mit der nächsten Generation wird sich der Zustand also sicher bessern. Immerhin fragte die Bedienung an der Theke den Jugendlichen neben mir nach einem Ausweis – Gratulation, immerhin eine, die noch genau hinschaut. Nächstes Jahr gibt es dann eine Still-Ecke direkt neben dem Bierstand. Jetzt sammeln sie in der Schweiz ja Unterschriften für die Legalisierung von Kannabis – mit dem lachhaften Untertitel «Chancen für Wirtschaft, Gesundheit und Gleichberechtigung», wenn Sie noch mehr lachen wollen, lesen Sie, was bei Annahme in der Bundesverfassung alles so stehen würde. Ja wieso nicht gleich in der neuen Olma-Halle eine Kiff-Degu einrichten um alle «anzufixen», ist ja in der Tat so, dass Drogen immer zu mehr Absatz geführt haben, weil sie ja süchtig machen und süchtige kaufen gezwungenermassen mehr. Aber gesund ist es sicher nicht und was zur Hölle hat es denn mit Gleichberechtigung zu tun? Wer von Chancen spricht, sollte doch auch die Risiken erwähnen – aber ohne zu beschönigen: «Mehr Unfälle im Strassenverkehr, sinkende Pisa-Studien-Zahlen, steigende Zahlen Drogensüchtiger». Und die Argumente, die ich mir schon anhören musste, da fragt man sich wirklich, ob an Schule noch Suchtprävention gemacht wird. Oder mehr, wie sie gemacht wird, denn als ich einmal für einen Beitrag bei einer Institution anrief, die suchtkranken Menschen hilft und sich für Suchtprävention und wirksamen Jugendschutz einsetzen sollte, und die Person, die mir da Auskunft gab, gar die Position für eine Legalisierung ergriff. Meine Damen und Herren, also da ging mir dann also wirklich buchstäblich «dä Lade abe». Der Moment, wenn Sie sich wundern, wann Sie plötzlich diejenige geworden sind, die sich verantwortungsvoll verhält und Sie feststellen, dass es sogar Politiker gibt und wie beschrieben Mitarbeiter bei der Suchtprävention, die derartige Ideen unterstützen. Das ist der Moment, wenn Sie nicht nur das «Chindsgichind», sondern sogar der «Studi» beim Vorbeigehen Siezt. Wussten Sie, dass CDU-Chef Friedrich Merz angekündigt hat, dass er bei einer Wahl die Legalisierung von Kannabis rückgängig machen möchte? Wenn die über dem Bodensee das schon freundlicherweise getestet und es vermutlich der Hauptgrund für die Stimmen, die die Grünen und die FDP (DE) damals gemacht haben, war, die dann zur Ampel-Regierung führten, dann müssen wir es wirklich nicht nachmachen.
Bodensee Nachrichten Ausgabe Nr.43 (2024)
Von Claudia Eugster.
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