Daniel Borner
wird Präsident des Verbandes Schweizer Heilbäder und Kurhäuser.
Aus den Kommentaren "Was ich noch zu sagen hätte" auf der letzten Seite der Bodensee Nachrichten - von Claudia Eugster. (Bildquelle: ce)
Passend zur Fasnacht eine "Schnitzelbank":
Man soll immer einmal darüber schlafen, bevor man einen Text, den man verfasst hat, versendet. Mein Text heute morgen:
Dear Mr President. Please stop all the Terrorists all over the world who try to keep off little girls from going to school and education. Thanks in advance. May god be with you and bless America. With friendly wishes from Switzerland. A big Swiss girl.
Textstücke à la Kafka von gestern Abend – meine Schnitzelbank:
Ich wollte ein bisschen mehr nach rechts, Mr President. Aber doch nicht zurück ins Tierreich und zu kein Sex vor der Ehe. Da ich Meinungsvielfalt schätze und unabhängigen Journalismus unterstützen möchte, habe ich ein Abonnement der Weltwoche, denn – da wird mir ez erstmol keinä glaubä, da habe ich jüngst sogar einen Text von SP Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey entdeckt, mit dem Titel «Diplomatie der Gorillas», der mit den Worten endete: «Wir leben im Zeitalter der Gorilla-Diplomatie: Ich beleidige, ich spanne die Muskeln an, und wenn das nicht reicht, schlage ich zu.» Also wären wir zurück im Tierreich. Daraus schliesse ich, man muss einfach lauter brüllen, um Gehör zu finden. Also, meine Damen und Herren, jetzt wollen wir doch einmal schauen, ob die Herren sich noch an das ungeschriebene Gesetz halten, dass Mann Frauen nicht schlägt, denn mit diesem Gebrüll riskiere ich mehr als eine blosse «Flättere» und könnte enden wie die Trulla bei den Tudors. Nach diesem Kommentar werde ich Amerika wohl mein Leben lang nicht mehr betreten können und sollte ich irgendwann spurlos verschwinden – Sie wissen warum. Daher in unserer Geheimsprache, die die anderen nie entziffern werden können, in reinstem Schwiizerdütsch: «I like Donald, he's a cool guy. Är isch no en richtige Ami, really brave and hard working. – Sä Trumpeltio (E[n]-Trottel) – wiä mär en vom Klischee her kennt. Rüpelhaft wüätät är sich wacker dur di diplomatischi Landschaft, dodäbi kei Ölnäpfli am ussloh, stets uf d'Ressource vo andärä Länder us. I de zwüscheziit aber au no uf «dänä sini» Ländoreie, schliässlich het dä Fladimir da au dörfä. Abär dä Donald isch jo Gschäftsma und drum: «We gonna make you an offer, you can't refuse!» – mittäm Nochsatz, das – wenn mär sich nöd sött finde – sini Soldate überzügändi Argument händ – well, dodefür gits dä «Zuschlag». Was für eine Ansage, aber anders wird man halt schliesslich nicht zur Weltmacht. Wobei der Grund dafür dürften wohl eher die zahlreichen Sklaven gewesen sein, auf deren Blut sich dieses Land den Reichtum schuf um die Waffen zu finanzieren mit denen es nun den Drohgebärden Nachdruck verleihen kann. Die Sache mit dem Gazastreifen und Israel, auch käs Probläm. An dem Ort, an dem die Palästinenser, nach der Räumung des Gazastreifens hin kämen, würde es ihnen so gut gefallen, sie würden gar nicht mehr zurück wollen, so das Trampeltier – well, let me think 'bout it... Just a second. Weil ja nicht alle seit Jahrzehnten versuchen den Nahostkonflikt zu lösen – ja ne, is gut. Wenn das so läuft, wie sonst immer, dann ist dieser Ort – das neue gelobte Land für die Palästinänser, wenn es nach Mr President ginge, sicherlich: Guantanamo. Funktionieren wir es doch einfach vom Folterknast für Terroristen um zum Arbeitslager, dann können sie America great again maken, wie als noch kein Lohn für Arbeit gezahlt werden musste. Jetzt kommt mein Plädoyer für die Menschen, über die alle entscheiden wollen und die nichts dazu sagen dürfen oder können: D'Ussag, dä Gazaschtreifä vo allnä Paläschtinänser z'ruumä, züügt vo änärä totale Ignoranz für jeglichi andäri Kulturä, Völker, Völkergruppä, Länder, und Läbäwesä, diä würkli nur öppär ha cha, wo vo Sklavätriiber abstammt. Howgh, habe gesprochen. Für den Indianer, der sein Land wieder haben möchte, der aber leider nur Pfeil und Bogen hat und der es daher nicht von den Einwanderern aus Europa einfach räumen lassen kann. Ich vermisse die Zeit, als die USA noch ihre selbstgewählte Rolle als Weltenpolizist wahr nahm und dafür sorgte, dass keine Terroristen an die Macht kommen, wie in Afghanistan jetzt. Aber das war ja das Erste, was der Präsident zwischen den beiden Amtszeiten des jetzigen Präsidenten gemacht hat, die Truppen aus Afghanistan zurückziehen, sodass dort nun wieder Zustände herrschen, in denen Frauen keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben. Und wer von der Bildung und Ausbildung fern gehalten wird, der wird auf ewig in der Höhle aus Platons Gleichnis verbleiben und hat keine Chance, sich zu entfalten. Früher wurden die Terroristen von den Amis auf Guantanamo eingesperrt, heute sind sie in Afghanistan wieder an der Macht. Ich will nicht wissen, was dort für Rechte von Menschen jetzt verletzt werden, daher fände ich Ersteres besser. Aber wenn man den Menschen die Rechte nimmt, wie den Frauen da, dann kann es von Amnesty halt nicht als Menschenrechtsverletzung
deklariert werden. Hoffentlich verwechseln die Amis die Schweiz noch lange mit Schweden oder Swasiland, sonst kommt Mr President noch auf die Idee, die Alpen kaufen zu wollen und macht uns ein Angebot, welches wir nicht ablehnen können. Daher sollten wir zur Landesverteidigung auch unbedingt auf die Landessprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch setzen und nicht auf Englisch und ganz im Chärn uf dä «Schwiizer Dialäkt» und aber gege usse neutral. Denn so hat kein Geheimdienst der Welt Grund uns abzuhören und falls, würde er uns ohne Dolmetscher nicht verstehen; wir verstehen uns ja teilweise gegenseitig nicht einmal. In der Weltwoche ist der Text von Micheline Calmy-Rey aus dem Französischen übersetzt, sodass ich lernen konnte, wie man – ohne Beleidigungen, also diplomatisch – darauf hinweist, dass, an der Macht waren, sind und sein werden, seit jeher, viele Hornochsen. Entschuldigen Sie bitte, eigentlich wollte ich Ihnen in dieser Ausgabe die Story von meinem 10-Meter-Turm-Sprung zu Ende erzählen. Abo da git's eoscht, wänn öppär sis «krasseste» Erläbnis in Form vomänä Läsärbriäf mit üs teilt.
Bodensee Nachrichten Ausgabe Nr.09 (2025)
Claudia Eugster
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