Die Chefin
Beatrice Mock vom Verein Schlofftheater in Rorschach
Kommenden Dienstag, 3. Oktober bis Mittwoch, 11. Oktober jeweils von 16 bis 20 Uhr stellt R.C. Posner nebst eigenen Fotografien seine Kunstwerke, welche er während seines Aufenthaltes in einer Klinik wie auch danach gemalt hat, in der Café Bar Treppenhaus in Rorschach aus. Die Vernissage findet am Sonntag, 1. Oktober ab 14 Uhr statt.
Porträt Der in Thal wohnhafte «Neu»-Künstler, R.C. Posner stellt zum ersten Mal seine eigenen Kunstwerke aus. In der Café Bar Treppenhaus, wo er selber auch ein Vereinsmitglied ist, bekommt der 34-Jährige die Möglichkeit, vom Dienstag, 3. bis Mittwoch, 11 Oktober seine Kunstwerke und Fotografien auszustellen. Die Freude zur Fotografie hat er seit Juli dieses Jahres für sich entdeckt. Zur Malkunst fand er so richtig erst im August, als er aus gesundheitlichen Gründen für einen Monat in einer Klinik war. Dank diesem Aufenthalt hat R.C. Posner seine Muse wieder gefunden und sein neues Zuhause wurde das Atelier. Mit Bleistift, Pinsel und Kamera entschloss er sich, den Kampf gegen sich selber aufzunehmen.
Während des einmonatigen Aufenthaltes in der Klinik konnte der Künstler sich für ein Atelier entscheiden, welches er gerne besuchen wollte. Sofort entschied er sich für das Kunstatelier 'Living Museum'. Dort besteht die Möglichkeit nebst den anderen fixen Terminen in der Klinik zu Malen, mit Holz, Papier oder Stoffen zu arbeiten oder sogar zu Nähen. Die Kreativität kann im Kunstatelier von jeder und jedem ausgelebt werden und zwar so, wie man es selber möchte. In jeder freien Minute hielt sich der Künstler in diesem Atelier auf, um zu malen. Er erzählt davon, wie er das erste Mal in diesem Atelier stand und es hiess «So und jetzt mach etwas».
«Zu Beginn war es etwas überfordernd gewesen für mich, aber schlussendlich habe ich einfach eine Leinwand genommen und den Musiker David Bowie, der mir in diesem Moment als erstes in den Sinn gekommen ist, als Porträt gemalt. Von da an war ich wie fixiert auf die Kunst des Malens. Es war wie eine Offenbarung für mich, dass ich etwas Kreatives machen soll», erinnert sich R.C. Posner zurück. Er hatte aber nicht das erste Mal etwas mit Kunst zu tun, denn er kommt aus einer Künstlerfamilie. Sein Vater ist Grafiker und sein Grossvater, Peter Posner, hatte hier in Rorschach eine Kunstschule geleitet. Jedem seiner zwei Geschwister und auch ihm wurde schon früh ein künstlerisches Talent nachgesagt. Bei R.C. Posner war es zu Beginn die Kunst der Musik. 10 Jahre lang hatte er ständig mit Musik zu tun. Er spielte als Schlagzeugspieler in diversen Rockbands mit und hatte unter anderem auch Auftritte im Treppenhaus in Rorschach.
Das Atelier in der Klinik sowie das Malen, das kreativ sein und die kreative Betätigung trugen zur psychischen Genesung des zweifachen Vaters bei.
Seine Art der Kunst nennt sich Pop-Art Kunst. Es ist eine Kunstrichtung, die Kunst und Alltag miteinander verbindet. Die Merkmale der Pop-Art sind oftmals gewöhnliche Motive, bekannt aus der alltäglichen Populärkultur, Medien und Werbung. Die verwendeten Motive werden dabei aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen und somit in ihrem Bedeutungsgehalt verändert. Zahlreiche Künstler verwendeten Werbeartikel, Reklametafeln, Comic-Hefte, Fotografien und Illustrierte als Gestaltungsvorlagen für ihre Arbeiten. Dabei besticht die Pop-Art durch eine flächige, plakative und illustrative Malweise in Verbindung mit extremer Farbigkeit. Wieso er sich genau für diese Art der Kunst entschieden hat, das wisse er auch nicht so genau. «Es hat sich einfach so ergeben», sagt R.C. Posner schulterzuckend. Er malt Musiker, Schauspieler und eigentlich alles Mögliche auf kleinen, mittleren oder gar grossen Leinwänden.
Gemeinsam mit einem damaligen Mitpatienten aus der Klinik, zu dem sich auch eine gute Freundschaft entwickelt hat, möchte er ein Atelier aufbauen. «Es steht für uns beide im Raum, die damalige Kunstschule in Rorschach, welche meinem Grossvater gehörte, zu erneuern um dort Menschen ein Kunstatelier zur Verfügung stellen zu können und natürlich auch für uns beide, um selber unsere Kreativität ausüben zu können», so R.C. Posner. In Zukunft hofft der «Neu»-Künstler, dass er irgendetwas Kreatives machen kann. Sei es beispielsweise Fotograf, Werklehrer oder sonst etwas, wobei er seine neu entdeckte Passion beruflich ausüben kann.
In der Zeit, als es ihm nicht so gut ging, hat ihm das Lied «Siamo chi Siamo» von Ligabue sehr geholfen. Darum hat er seine Ausstellung danach betitelt. «Wir sind, wer wir sind», heisst es aus dem italienischen übersetzt. «Es handelt vonAkzeptanz und davon, dass man sich selbst akzeptieren sollte so, wie man ist», beschreibt R.C. Posner.
Vernissage: Sonntag, 1. Oktober ab 14 Uhr
Ausstellung: Dienstag, 3. Oktober bis Mittwoch, 11. Oktober jeweils von 16 bis 20 Uhr
Weitere Informationen auf seinem Instagram-Account:
@r.c.posner
Von Cornelia Bischof.
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