Dominik Gemperli
über den aktuellen Stand des Gmünderhauses in Goldach
Der Finanzdirektor von Appenzell Ausserrhoden, Landammann Hansueli Reutegger, sowie der Leiter des Finanzamtes, Martin Walser, stellen den Voranschlag 2026 an einer jetzt laufenden Medienkonferenz in Herisau vor.
Trotz Entlastungsmassnahmen von 6,2 Millionen Franken liegt das prognostizierte Ergebnis des Kantons Appenzell Ausserrhoden unter den Erwartungen des Finanzplanes. Der Regierungsrat schlägt deshalb dem Kantonsrat eine Steuerfussanpassung von 0,1 Einheiten bei den natürlichen Personen vor.
Ausserrhoden Die Einwohnerinnen und Einwohner von Appenzell Ausserrhoden sollen ab 2026 mehr Steuern bezahlen. Das geht aus der Medienkonferenz am vergangenen Freitag hervor, als der Finanzdirektor von Appenzell Ausserrhoden, Landammann Hansueli Reutegger, sowie der Leiter des Finanzamtes, Martin Walser, den Voranschlag 2026 in Herisau vorstellten. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, den Steuerfuss für natürliche Personen um 0,1 Einheiten auf 3,4 Steuereinheiten zu erhöhen. Damit soll der Staatshaushalt stabilisiert werden, hiess es an der Medienkonferenz.
Trotz Entlastungsmassnahmen von 6,2 Millionen Franken weist der Voranschlag 2026 ein Defizit aus. Das operative Ergebnis zeigt einen Aufwandüberschuss von 10,4 Millionen Franken, das Gesamtergebnis einen Verlust von 13,2 Millionen Franken. Hauptgründe seien höhere Ausgaben bei der Spitalfinanzierung und den Ergänzungsleistungen sowie tiefere Einnahmen vom Bund.
Bei der Spitalfinanzierung rechnet der Kanton mit Ausgaben von 75,2 Millionen Franken. Das sind 4,6 Millionen Franken mehr als geplant. Die Ergänzungsleistungen verursachen zusätzliche Kosten von 2,5 Millionen Franken. Die Ausschüttung der Nationalbank fällt voraussichtlich minimal aus. Der Kantonsanteil an der direkten Bundessteuer wird 3,9 Millionen Franken tiefer erwartet als im Finanzplan vorgesehen.
Bei den Steuern rechnet der Kanton mit Erträgen von 191 Millionen Franken aus natürlichen Personen. Das sind 4,6 Millionen Franken mehr als geplant, wovon 5 Millionen auf die Steuerfussanpassung zurückgehen, hiess es weiter. Bei den juristischen Personen wird mit 17,7 Millionen Franken gerechnet, 1,9 Millionen weniger als im Finanzplan. Der Gewinnsteuersatz bleibt unverändert bei 6,5 Prozent.
Beim Personalaufwand verzichtet der Kanton auf Lohnmassnahmen. Neue Stellen im Umfang von 1 Million Franken sind vorgesehen, grösstenteils für die Gerichte. Insgesamt betragen die Personalausgaben 90,7 Millionen Franken, der Sachaufwand liegt bei 50,5 Millionen Franken. Beide Werte liegen leicht unter der Planung, was auf das Entlastungsprogramm 2025+ zurückgeführt wird.
Für Investitionen sind 28,9 Millionen Franken vorgesehen. Davon entfallen 9,9 Millionen auf den Strassenbau, 6,5 Millionen auf Hochbauten und 4,1 Millionen auf Informatikprojekte. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 20,4 Prozent. Bis Ende 2026 soll die Nettoschuld auf rund 97,7 Millionen Franken steigen.
Der Kantonsrat berät den Voranschlag 2026 sowie den Aufgaben- und Finanzplan 2027–2029 am 1. Dezember 2025.
mw/pd
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