Der Chef
Marc Pahud von der Panettonerei Schweiz GmbH in Tübach
Regierungsrat Alfred Stricker tritt zurück und sein Sitz wird damit vakant. Nun findet am 9. Februar 2025 eine Ersatzwahl statt. Am Samstag, 2. November haben die Parteiunabhängigen AR an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung Susann Metzger als offizielle Kandidatin nominiert.
Ersatzwahl Regierungsrat AR An der ausserordentlichen Mitgliederversammlung der Parteiunabhängigen AR am Samstag, 2. November konnte Präsidentin Eva Schläpfer einer stattlichen Anzahl Mitglieder das Vorgehen und das geplante Auswahlverfahren für die angemeldeten Kandidaturen erläutern. In der Schlussabstimmung setzte sich Susann Metzger deutlich durch und wurde mit Applaus als offizielle Kandidatin der PU AR nominiert.
Die Parteiunabhängigen sind überzeugt, mit der 47-jährigen Vorderländerin eine bestens geeignete Kandidatur präsentieren zu können. «Die Mitglieder der PU AR hatten eine Auswahl und haben mich grossmehrheitlich als Regierungsratskandidatin nominiert. Für das Vertrauen in meine Person und meine Arbeit bin ich sehr dankbar», so Metzger. Politisch konnte sie einige Erfahrungen sammeln. Von 2013 bis 2021 war sie im Gemeinderat von Heiden im Ressort Bildung Jugend und Sport, war Schulpräsidentin und zusätzlich sechs Jahre Gemeindevizepräsidentin. «Dabei durfte ich viele spannende Projekte leiten – unter anderem die Einführung altersdurchmischtes Lernen, Sanierung des Schulhauses Dorf und den Ersatzneubau der Sporthalle. Vor fünf Jahren wurde ich in den Kantonsrat gewählt. Dort darf ich in der PU-Fraktion sowie in der Kommission Bildung und Kultur als Vizepräsidentin und seit 2023 als deren Präsidentin die Kantonspolitik mitgestalten», sagt Metzger.
Susann Metzger arbeitet als Betriebswirtschafterin HF in der «Administration globale Fabrikationen» eines international tätigen Grossunternehmens und verfügt über langjährige Führungserfahrung. Sie ist gewohnt anzupacken. Die PU AR schreiben in ihrer Mitteilung, dass auch diese fundierten Erfahrungen in Exekutive und Legislative sie für das Amt der Regierungsrätin qualifizieren würden.
Man habe nicht nur eine qualifizierte Kandidatur vorliegen, sondern erfülle gleichzeitig auch zwei wichtige Anliegen: Die Stärkung des Frauenanteils und wieder eine Vorderländer Vertretung in der Regierung zu haben. Das sieht Metzger ähnlich. «Für mich soll der Regierungsrat in etwa die Bevölkerung abbilden und der Anteil der Frauen im Kanton ist grösser als ein Fünftel. Also ja, eine Stärkung des Frauenanteils wäre schön, aber genauso geht es um Erfahrung und Kompetenz. Und diese bringe ich mit. Ich freue mich auf das, was kommt.»
Als Regierungsrätin würde sie gemeinsam im Gremium den Kanton Appenzell Ausserrhoden zukunftsgerichtet gestalten wollen. «Ich will mich einbringen, mitwirken, entscheiden, hinterfragen und Menschen zusammenbringen. Ausserdem möchte ich die Werte der PU im Regierungsrat vertreten», so die Kandidatin. Metzger kommt aus einfachen Verhältnissen und wohnt seit knapp 20 Jahren im Appenzeller Vorderland. «Ich bin auf einem grossen Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen, bin seit vielen Jahren alleinerziehend, Angestellte in einem Industriebetrieb und ich habe in verschiedenen Gremien in der Politik mitgewirkt. Ich denke, dass ich mit meinen vielseitigen Erfahrungen die passende Ergänzung für die Regierung von Appenzell Ausserrhoden bin.»
In den Regierungsrat würde sie vieles einbringen wollen. «Es geht darum, Demokratie zu leben – gemeinsam geht es besser. Ich möchte auch denjenigen Einwohnerinnen und Einwohnern aus unserem Kanton eine Stimme im Regierungsrat geben, welche wenig bis gar nicht in der Politik vertreten sind wie zum Beispiel Menschen mit weniger finanziellen Möglichkeiten oder Menschen mit einer Beeinträchtigung», so Metzger. In ihren Augen sollte sich im Kanton die politische Teilhabe noch verstärken. «Ich habe das Gefühl, dass sich die breite Gesellschaft fast nur noch bei umstrittenen Entscheidungen, reisserischen Flugblätter oder Skandälchen für die Politik interessiert. Die Menschen in Appenzell Ausserrhoden haben oder hätten die Möglichkeit, sich mit der Volksdiskussion einzubringen oder als Interessensverbände an Vernehmlassungen teilzunehmen», sagt sie. Wenn man die Menschen wieder mehr für Politik und Teilhabe motivieren könne, hätte man für die kommenden grossen Entscheidungen breit abgestützte Lösungen. «Das ist meiner Sicht auch ein wichtiger Faktor, um Herausforderungen zu meistern. Dazu kann ich durch meinen vielfältig gefüllten Rucksack einiges beitragen», so Susann Metzger.
Spricht sie von den grossen Entscheidungen, meint sie die Totalrevision der Kantonsverfassung, die Rollenverteilung von Gemeinden und Kanton ebenso wie die Finanzen und die Gesundheitsversorgung. Eine gute Regierungsrätin zu sein, bedeutet für sie, der Sache zu dienen. «Ausserdem kann ich auf Menschen zugehen, bin empathisch, authentisch, offen und ehrlich. Vor allem das Letztere ist in meinen Augen wichtig, damit die Menschen wieder mehr Vertrauen in die Politik haben. Ich lache sehr gerne und habe mir vorgenommen, meinen Humor auch als Regierungsrätin beizubehalten», erklärt Susann Metzger.
Von Stefanie Rohner.
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