Die Chefin
Beatrice Mock vom Verein Schlofftheater in Rorschach
Die Ostschweizer Unternehmer Claudio Minder und Karl Müller erobern mit ihren Gesundheitsschuhen Bagdad. Mit der Eröffnung des ersten kybun Joya Shops im Irak entdecken sie ein Land, das von Krieg, Tradition und Hoffnung geprägt ist.
Bagdad/Irak Karl Müller und Claudio Minder, die Köpfe hinter dem Ostschweizer Gesundheitsschuhunternehmen kybun Joya, wagen einen mutigen Schritt und erobern einen aussergewöhnlichen Markt: Bagdad, die Hauptstadt des Iraks. Die beiden Unternehmer folgten dem Ruf von Wissam Allamy, einem UN-Mitarbeiter für Minenräumung, der schon lange davon träumte, die Marke kybun Joya in seine Heimat zu bringen.
Trotz der Skepsis ihres Umfelds liessen sich Müller und Minder nicht beirren, als sie ihre Reise nach Bagdad planten. «Wir wollten uns selbst ein Bild machen und waren bereit, das Abenteuer einzugehen», erzählt Karl Müller.
Beim ersten Besuch in Bagdad rechneten Karl Müller und Claudio Minder mit einer vom Krieg gezeich-neten Stadt. Doch stattdessen erlebten sie eine aufstrebende Metro-pole mit grossen Infrastrukturpro-jekten und einer offenen, neugierigen Bevölkerung. «Die Gastfreundschaft und die positive Energie, die wir hier gespürt haben, waren überwältigend. Wir fühlten uns jederzeit willkommen und sicher», berichtet Claudio Minder und fährt fort: «Bagdad ist eine Stadt im Aufbruch, voller Potenzial und Möglichkeiten.»
Für die beiden Ostschweizer Unternehmer hat sich der Schritt in den arabischen Raum als goldrichtig erwiesen. In nur sechs Jahren eröffneten sie bereits 25 Shops in dieser Region – und die Expansion geht weiter. «Der Bedarf an hochwertigen Gesundheitsschuhen ist enorm. Besonders in einer Region, die für ihre harten Marmorböden bekannt ist, sind unsere elastisch-federnden Schuhe eine willkommene Erleichterung.» erklärt Karl Müller.
Die Schweizer Qualität und das besondere Tragegefühl haben auch bei hochrangigen Persönlichkeiten grossen Anklang gefunden. «Unsere klassischen kybun Sandalen sind bei Scheichen und saudischen Prinzen sehr beliebt», sagt Claudio Minder und er ergänzt: «Sie tragen unsere Schuhe als Statussymbole und schätzen die gesundheitlichen Vorteile, die sie bieten.»
Die Eröffnung des kybun Joya Shops in Bagdad markierte einen wichtigen Meilenstein. Wissam Allamy, der Initiator dieses Projekts, erhielt tatkräftige Unterstützung von seiner Familie. «Die Menschen in Bagdad sind neugierig und offen für Neues», bemerkt Karl Müller. «Der Laden war vom ersten Tag an gut besucht, und die Nachfrage wächst stetig.» Mit einer stark wachsenden Mittelschicht und einem überraschend hohen Durchschnittseinkommen zeigt sich Bagdad als eine Stadt mit unerwartetem Potenzial.
Mit ihrer Reise nach Bagdad haben Müller und Minder nicht nur einen neuen Markt erschlossen, sondern auch ihre Vision für die Zukunft von kybun Joya gestärkt. «Wir möchten weltweit präsent sein und Menschen überall zu mehr Lebensqualität verhelfen», erklärt Karl Müller. «Bagdad hat uns gezeigt, dass selbst in den herausforderndsten Umgebungen Träume verwirklicht werden können.»
pd/ce
Als wir Wissam Allamy in Bagdad trafen, beeindruckte uns nicht nur seine Herzlichkeit, sondern auch sein Fahrzeug: Ein gepanzerter Land Cruiser, robust und unübersehbar. Wissam Allamy, der noch im Auftrag der Minenräumungsgesellschaft steht, ist häufig in Grenzregionen unterwegs, wo Landminen eine ständige Gefahr darstellen. Sein Auto ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – Es ist eine mobile Festung. Die Fenster liessen sich nicht öffnen, und beim Öffnen des Kofferraums offenbarte sich eine weitere Überraschung: Eine massive Stahltür, fast wie bei einem Tresor. Dahinter lag ei-ne schusssichere Weste, die eindrucksvoll an die Herausforderungen erinnert, denen Wissam in seinem Alltag begegnet. Auch wenn das Land grösstenteils sicher ist, wird die Notwendigkeit eines solchen Fahrzeugs in den abgelegenen und gefährdeten Gebieten deutlich. Es symbolisiert eindrucksvoll die Balance zwischen Sicherheit und Vorsicht, die das Leben in dieser Region prägt.
pd
Lade Fotos..