Patrick Benz
erschuf beim Stadtbahnhof Rorschach ein Naturschutz Denkmal.
Am 18. Mai wählt Goldach einen neuen Schulpräsidenten. Einziger Kandidierender um das Amt ist Bildungspolitiker Sandro Wasserfallen. Daher haben die Bodensee Nachrichten ihm für Sie exklusiv einige Fragen gestellt, die über das, was Sie bisher von dem Oberstufenlehrer und SVP-Kantonsrat wussten, hinausgehen.
Interview Eines ist schon einmal gegeben, was bei dem letzten Schulpräsidenten nicht der Fall war: Sandro Wasserfallens Wohnsitz ist in Goldach und dies nicht erst seit gestern. Der SVP-Kantonsrat und Bildungspolitiker ist hier aufgewachsen und bringt durch seinen beruflichen Hintergrund als Oberstufenlehrer das nötige Wissen aus der Praxis mit für die anspruchsvolle Aufgabe als Schulpräsident. Damit die Goldacher Stimmbevölkerung sich jedoch ein klares Bild von jenem Mann machen kann, der künftig als Nachfolger von Andreas Weh das Schulpräsidium führen möchte, haben die Bodensee Nachrichten ihm exklusiv für Sie noch weiter auf den Zahn gefühlt. Aber lesen Sie selbst:
Redaktion: Worauf freust du dich jeden Tag?
Sandro Wasserfallen: Auf spannende Aufgaben und Herausforderungen, interessante und lehrreiche Begegnungen, das Lachen und die Verspieltheit unserer beiden Söhne und kleine Momente des Glücks.
Redaktion: Wie bist du in Goldach verwurzelt?
Sandro: Ich bin hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, habe hier die Pfadi besucht und Handball gespielt und bis auf zwei Jahre meines Lebens immer in Goldach gelebt. Dadurch kenne ich das Wesen unserer vielseitigen Seegemeinde und viele der hier wohnhaften Menschen. Meine Familie und ich fühlen uns in Goldach zu Hause und wollen auch unser künftiges Leben hier verbringen.
Wieso möchtest du Goldachs neuer Schulpräsident werden?
Ich kandidiere für das Schulpräsidium, weil mir unsere Schule und das gesellschaftliche Leben in unserer Gemeinde am Herzen liegen. Mit Erfahrung, Begeisterung und Engagement möchte ich in diesen Bereichen Verantwortung übernehmen und die Zukunft aktiv mitgestalten.
Wenn du einen Tag alleine in der Schweiz bestimmen könntest, was würdest du sofort ändern?
Aus meiner Sicht gibt es in der Schweiz nichts Grundlegendes zu ändern.
Was macht die Schweiz einzigartig?
Die kulturelle, sprachliche und landschaftliche Vielfalt, die direkte Demokratie, die Neutralität und die politische Unabhängigkeit, die humanitäre Tradition und das Milizsystem auf verschiedenen Ebenen.
Wieso sollten dich die Goldacherinnen und Goldacher zum Schulpräsidenten wählen?
Weil ich weiss, wie Schule funktioniert – aus dem Klassenzimmer, aus der Bildungspolitik und aus der Perspektive der strategischen Schulentwicklung. Ich bin lösungsorientiert, zuverlässig, belastbar und kann gut mit Menschen umgehen. Als Schulpräsident möchte ich nicht einfach verwalten, sondern mitgestalten. Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen – mit Engagement, Fachkenntnis und einem klaren Blick fürs Machbare.
Wie stehst du zur Abschaffung des Frühfranzösisch?
Aus meiner Sicht macht es absolut Sinn, das Französisch gänzlich in die Oberstufe zu verlagern, dies in Sekundarklassen allenfalls etwas zu intensivieren und dabei auch Sprachaustausche zu fördern. Wichtig ist, dass der Fremdsprachenunterricht sinnvoll aufgebaut ist – mit genügend sprachlichen Grundlagen in Deutsch und in der ersten Fremdsprache Englisch sowie mit motivierenden Lernformen. Entscheidend sind die Sprachkenntnisse am Ende der Volksschulzeit und nicht diejenigen beim Übergang von der Primarschule in die Oberstufe.
Förderklassen oder inklusiver Unterricht?
Das hängt stark von den örtlichen Gegebenheiten und der jeweiligen Bevölkerungszusammensetzung ab. Entsprechend soll der Modellentscheid nicht durch den Kanton vorgegeben, sondern in der jeweiligen Gemeinde festgelegt werden können.
Was ist deine Vision für die Schule?
Schule muss ein Ort des Lernens sein, wo sich Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Hintergründen respektvoll und angstfrei begegnen, durch motivierte und qualifizierte Lehrpersonen gefördert und gefordert werden, Fehler machen dürfen und mit diesen Erfahrungen gestärkt ins Leben starten können.
Was sind deine Ideen für die Schule Goldach?
Ich möchte mich für nachhaltige Rahmenbedingungen einsetzen, in welchen auch Innovationen möglich sind und auf verschiedenen Ebenen erfolgreiche Ergebnisse erzielt werden können. Um dies zu erreichen, muss die Schule Goldach ein attraktiver Ort für gut qualifizierte und motivierte Mitarbeitende sein. Dazu braucht es keinen radikalen Umbau, aber eine solide Weiterentwicklung.
Was sagen deine Kinder dazu, dass ihr Vater bald mitbestimmt, wie die Schule, die sie später besuchen werden, strukturiert sein wird?
Das interessiert meine Kinder im Moment nicht wirklich. Sicherlich freuen sie sich aber, wenn sie in Goldach eine Schulzeit erleben dürfen, in welcher ihre Spielfreude, ihre Neugierde und ihre Lernmotivation am Leben erhalten bleiben und nachhaltig genährt werden.
Wie schaltest du ab?
Am besten gelingt mir das mit meiner Familie bei einem Spaziergang in der freien Natur, beim Sport auf dem Kajak oder auf meinem Rad sowie bei einem guten Gespräch mit meiner Frau oder mit Freunden.
Was möchtest du im Leben unbedingt noch machen?
Da gibt es sicherlich einiges. Wichtig ist mir aber vor allem, dass ich mich im Laufe meines Lebens weiterhin sinnvollen und herausfordernden Aufgaben annehmen kann, meine Jungs auf ihrem Lebensweg als guter Vater begleiten darf und möglichst viel von der Welt sehen und lernen kann.
Was würdest du dem Buben Sandro Wasserfallen heute raten?
Sei immer respektvoll gegenüber deinen Mitmenschen, wissbegierig, offen, vertraue auf dein Bauchgefühl und lass dich nicht zu stark von den Meinungen anderer beeinflussen, lerne aus deinen Fehlern und setze dich für deine Ziele ein.
Vielen Dank für das Interview.
Claudia Eugster
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