Die Chefs
Fabio Rohrer und Roger Küng von BikeNinja in Rorschach
Die parteilose Sarah J. Bösch erhielt im ersten Wahlgang der St.Galler Regierungsratswahlen insgesamt 39'522 Stimmen. (Bildquelle: z.V.g.)
Am Sonntag, 14. April findet der zweite Wahlgang der Erneuerungswahlen für den Regierungsrat des Kantons St.Gallen statt. Noch fünf Kandidaten stellen sich zur Wahl. Eine von ihnen ist die parteilose Sarah J. Bösch aus Gais AR. Im folgenden Interview erklärt sie ihre Beweggründe für die Kandidatur und warum sie die Richtige für einen Sitz im Regierungsrat wäre.
Politik Noch insgesamt fünf Kandidierende sind es, welche sich am Sonntag, 14. April im zweiten Wahlgang der Erneuerungswahlen um die zwei noch zu besetzenden Sitze im St.Galler Regierungsrat bewerben. Eine von ihnen ist die parteilose aus Gais AR stammende Sarah J. Bösch, die im ersten Wahlgang 39'522 Stimmen erhielt. In einem Interview hat sie Red und Antwort gestanden.
Grüezi Frau Bösch
Schön, dass Sie sich Zeit für ein Interview genommen haben.
Nachdem Sie im ersten Wahlgang 39'522 Stimmen erhielten, kandidieren Sie im zweiten Wahlgang erneut um das Amt als Regierungsrätin für den Kanton St.Gallen.
Wie kamen Sie das erste Mal mit der Politik in Kontakt?
Ich habe mich schon früh für die Auswirkungen der Politik auf Gesellschaft und Wirtschaft interessiert. In meiner beruflichen Tätigkeit als Unternehmerin in der Kinderbetreuung habe ich grosse Defizite in diesem Bereich entdeckt. Das hat mir die Notwendigkeit von politischen Veränderungen vor Augen geführt.
Wie haben Sie sich bisher in der Politik engagiert?
Ich habe für kurze Zeit dem Wiler Stadtparlament angehört, engagiere mich aber seit jeher in erster Linie ausserparlamentarisch. Mein Kernthema ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als Gründerin der ersten 24-Stunden-Kindertagesstätte in der Ostschweiz habe ich ein Angebot geschaffen, in dem meine politischen Forderungen in der Praxis umgesetzt werden. Statt vieler Worte ziehe ich es vor, zu handeln.
Wieso haben Sie sich zu einer Kandidatur entschieden?
Der Kanton St.Gallen hat mit diversen Herausforderungen zu kämpfen. Die Lage der Spitäler ist eines von vielen Beispielen. Rorschach kann davon leider ein Lied singen… Die Ursache liegt aus meiner Sicht darin, dass sich die Parteien gegeneinanderaufreiben, statt sachliche Lösungen zu suchen. Die Kluft zwischen Politikern und Bürgern wird zudem immer grösser. Das Gewerbe, der Mittelstand und die Familien fühlen sich zu wenig vertreten. Es ist Zeit für unabhängige Kräfte, die nicht einem Parteiprogramm folgen, sondern die Interessen der Menschen im Kanton wahrnehmen.
Wieso sollten die Bürgerinnen und Bürger gerade Sie in den Regierungsratwählen?
Weil ich die Bedürfnisse und Sorgen der Bürger aus erster Hand kenne. Als Unternehmerin, als Gewerbevertreterin und als alleinerziehende Mutter sehe ich genau, wo Handlungsbedarf bei den jeweiligen Bevölkerungsgruppen besteht. Ich spreche die Sprache der Bürger und bin bereit, für sie einzustehen. Dabei setze ich mich ein für weniger Bürokratie, eine tiefere Steuerbelastung, gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und ganz allgemein pragmatische Lösungen.
Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade Politik betreiben?
Ich habe vor einigen Jahren mit der Hotelkrippe in St.Gallen mit inzwischen zwei Standorten eine innovative Kindertagesstätte gegründet, die ich bis heute führe. Sie ist inzwischen auf über 30 Angestellte gewachsen, eine weitere Expansion ist in Planung.
Welche Probleme sehen Sie in der Region Rorschach und Umgebung und wie würden Sie diese lösen?
Die Region Rorschach ist mit der wunderbaren Lage am See eine Perle im Kanton St.Gallen und zugleich der Standort vieler innovativer Unternehmen. Es braucht aber weiterhin eine gute Balance zwischen touristischer und wirtschaftlicher Nutzung einerseits und hoher Lebensqualität für die Einwohner andererseits. Als Regierungsrätin sehe ich mich nicht in erster Linie in der Rolle, die Probleme einzelner Regionen zu lösen, sondern für gute Rahmenbedingungen zu sorgen, die ihnen selbst die weitere positive Entwicklung ermöglichen.
Was bräuchte es in der Region Rorschach und Umgebung unbedingt?
Die Strandfestwochen sind seit einigen Jahren ein perfektes Beispiel dafür, wie das Zusammenspiel zwischen privaten Initianten und Behörden zu einer echten Aufwertung führen kann. Für Anlässe dieser Art ist die Region am See perfekt. Sie schaffen Wertschöpfung und sind gleichzeitig beste Werbung für den Standort. In diese Richtung könnte noch Weiteres entstehen.
Und noch kurz auf den Zahn gefühlt – Pro oder Kontra?
- Prämien-Entlastungs-Initiative?
Kontra.
- Kostenbremse-Initiative?
Pro.
- Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit»?
Pro.
- Legalisierung von Besitz und Anbau von Cannabis für Volljährige mitVorgaben?
Pro.
- EU Beitritt?
Kontra.
Von Claudia Eugster.
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