Dominik Gemperli
über den aktuellen Stand des Gmünderhauses in Goldach
Die 81. Olma findet noch bis am 20. Oktober statt. Wie immer schafft sie einmalige Erlebnisse für Besucherinnen und Besucher, aber auch für die Ausstellenden. Fünf von ihnen erzählen von ihren schönsten Verkaufserlebnissen.
Kanton St.Gallen Nachdem das Tessin als Gastkanton absagte, lädt der Kanton St.Gallen mit «uf Bsuech dihei» in ein Wohnzimmer der besonderen Art ein. Das Motto der diesjährigen 81. Olma ist aber «Echt OLMA, echt Ostschweiz». Echt sind auch die Verkaufserlebnisse, die die Ausstellenden an der Messe mit der Kundschaft haben. Wieso es genau diese Erlebnisse sind, wegen denen sie Jahr für Jahr wieder einen Stand an der Olma Messe haben, erzählen fünf von ihnen auf Seite 3.
Im Zeitalter des Online-Shoppings scheint es, als würde es Verkaufsmessen wie die Olma doch eigentlich gar nicht mehr brauchen. Da sind die Ausstellerinnen und Aussteller aber ganz anderer Meinung und auf die Frage, was denn ihr schönstes Verkaufserlebnis gewesen sei, konnten viele von ihnen sich gar nicht entscheiden, so viele seien es oder das Gesamterlebnis. Was aber klar wurde war, dass der persönliche Kundenkontakt das ist, was eine Messe wie die Olma trotz Online-Shopping unersetzlich macht.
In Halle 3.0 findet sich der Aussteller divario. Seit über 20 Jahren ist die Firma für Insektenschutz und Lichtabdeckungen an der Olma vertreten. Ein schönstes Verkaufserlebnis an sich gebe es nicht, dafür erzählt Frank Möhlenkamp, der für technische Beratung und die Montage zuständig ist von einem witzigen Erlebnis als er auf Montage war: «Einmal habe ich bei einer Familie ein Schiebegitter eingebaut. Als ich bereits auf dem Heimweg war, erhielt ich einen Anruf von dieser Familie, ob ich noch einmal vorbei kommen könne, da die Tochter in das Fliegengitter gelaufen sei und dieses nun bereits kaputt sei.» Am Stand mit der Nummer 3.0.29 von divario an der Olma seien es nicht primär die Verkaufsgespräche, wegen derer divario vor Ort sei, fährt Frank Möhlenkamp, sondern nur schon die schönen Begegnungen mit Kundinnen und Kunden, die bereits etwas bei uns gekauft haben», erklärt Frank Möhlenkamp weiter. Aber die lernende Kauffrau Melanie Ochsner ergänzt: «Aber natürlich ergeben sich daraus dann auch wieder neue Aufträge». Sie muss es wissen, landen diese Aufträge doch bei ihr auf dem Schreibtisch zur weiteren Bearbeitung.
Seit über 30 Jahren stellen Markus und Daniela Thönig vom Thönig Bettenhaus in der Halle 9.0 aus. «Als St.Galler Geschäft ist es für uns selbstverständlich, dass wir an der Olma ausstellen», sagt Daniela Thönig. Dieses Jahr trägt der Stand vom Thönig Bettenhaus die Nummer 9.0.3. Auch hier steht an der Messe nicht der Verkauf im Zentrum sondern: «Wir möchten den Kontakt mit den Kundinnen und Kunden aufrecht erhalten. Viele kommen auch nur vorbei um 'Grüezi' zu sagen.» Aber an der Messe kann sich aus einem Gespräch durchaus auch ein erfolgreicher Verkaufsabschluss entwickeln. So kann Daniela Thönig nach ausgiebiger Beratung am Ende eine Bestellung aufnehmen. Das ist natürlich ein schönes Erlebnis, aber gerne erzählt sie ihr schönstes Erlebnis an der diesjährigen Olma 2024: «Gerade vorhin waren Kunden von uns hier am Stand und haben gesagt, sie seien so froh, dass sie vor sechs Jahren ein Bett hier bei uns gekauft hätten. Seither würden sie so gut schlafen.»
Auch Sven Blum von der Rukka Wetterfest AG aus Tübach, welche den Stand 2.1.09 in der Halle 2.1 betreibt findet es schwierig, die Verkaufserlebnisse, welche er an der Olma hat auf eines zu reduzieren. Er gehe jeweils lauter guter Eindrücke abends nach Hause. Die Kleiderfirma ist ursprünglich finnisch, aber inzwischen ein Schweizer Familienbetrieb. Nachdem Sven Blums Vater Armin Blum damals als Vertreter angefangen hatte, konnte er 1986 alle Aktienanteile der rukka AG Schweiz übernehmen und damit auch die Markenrechte für den Schweizer Markt. Sven Blum selbst trat 1993 in das Unternehmen ein und übernahm die Nachfolge als Geschäftsführer dann im Jahr 2001. Auch die dritte Generation steht mit Sohn Marc und Tochter Julia Blum bereits in den Startlöchern. Das freundliche Auftreten aller am Stand ist es, dass für jeden Kunden und jede Kundin für ein schönes Kauferlebnis sorgt aber womöglich auch die Neuheit, welche Sven Blum präsentiert: «In der Zeit der Massenware haben wir uns entschieden, den Regenmantel Madison nur in limitierter Anzahl von 100 Stück herzustellen.» Dieser Regenmantel kann noch bis am 20. Oktober am rukka-wetterfest-Stand an der Olma-Messe erstanden werden. Zu kaufen gibt es ihn jedoch danach auch in den rukka wetterfest shops an der Postrasse 14 in Heiden oder an der Schmiedgasse 28a in St.Gallen.
Die Angebotspalette der St.Gallen-Appenzellischen Kraftwerke AG ist breit, aber nicht alles davon ist in der Bevölkerung bekannt. Aus diesem Grund haben die SAK in Halle 2.1 den Stand 2.1.6. Hier wird über die Services der SAK für die Bevölkerung aufmerksam gemacht. Es sei einfach immer wieder schön, wenn Leute an den Stand kämen und ihnen geholfen werden könne, erklärt Florian Gelhart auf die Frage, was denn sein schönestes Verkaufserlebnis gewesen sei. «Die Leute kommen zu uns und haben meist schon eine Lösung, aber die ist nicht optimal. Hier können wir helfen und in Sachen Energie und Daten bessere Möglichkeiten anbieten», so der Verkaufsangestellte von SAK. Er ist gleichzeitig Leiter von Vitalink, eine Notrufuhr für ältere Menschen, die SAK vertreibt. Sie sieht aus wie eine Smartwatch, ist aber nur für Notrufe gedacht und so gemacht, dass sie für ältere Menschen einfach zu bedienen ist. Die Uhr lässt sich über GPS orten, hat eine eigene Simkarte, sodass jederzeit telefonisch Kontakt mit den Angehörigen aufgenommen werden kann und im Notfall werden die Angehörigen automatisch informiert. «Im Falle eines Sturze kann genau eine solche Vitalink Notrufuhr über Leben und Tod entscheiden», so Florian Gelhart. Er habe schon einige Rückmeldungen von Betroffenen gehabt, welche sehr dankbar gewesen waren um dieses zuverlässige Notrufsystem von SAK (St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG.
Verkaufserlebnisse an sich habe man an der Olma-Messe am Stand 3.0.10 der Suritec Swiss AG in Halle 3.0 direkt nicht, es werden stattdessen Adressen gesammelt. «Alle Kundinnen und Kunden wünschen eine Vorführung unseres Produktes bei ihnen Zuhause», erklärt XY une von Suritec. Allerdings seien die Gespräche an sich mit den Kundinnen und Kunden schön, auch wenn deren Inhalt meist ein ernster sei. «Ich kriege jeweils Gänsehaut, Kundinnen und Kunden, bei denen eingebrochen wurde, von ihren Erlebnissen erzählen. Die eine Mutter erzählte davon, dass der Bub nicht mehr richtig schlafen kann seit über einem halben Jahr. Andere trauen sich nicht mehr, das Haus alleine zu lassen und vieles mehr. Hier kommt Suritec Suiss ins Spiel», erzähtl Inhaber XY. «Mit unserem Frühwarnsystem können sich die Kundinnen und Kunden, die einen Einbruch erleben mussten, endlich wieder sicher fühlen.» Der II rät jedoch dazu, sich präventativ ein Frühwarnsystem von Suritec einbauen zu lassen, womit man sich solch unschöne Erlebnisse im Vornherein ersparen könne. Bisher sei es so, dass 70 Prozent sich erst nach dem Einbruch eine Alarmanlage zulege, denn: «Viele finden , dass sie nur ein einfaches Haus haben, bei dem nichts zu holen sei, aber alle acht bis zehn Minuten wird in der Schweiz irgendwo eingebrochen, Tendenz steigend.» Das Geschäft läuft dementsprechend gut, für divario. «Leider ist es immer mehr nötig.»
Von Claudia Eugster.
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