Der Chef
Marc Pahud von der Panettonerei Schweiz GmbH in Tübach
Am Sonntag, 24. November befindet das Goldacher Stimmvolk über Nettokosten für die Gemeinde in der Höhe von 2'869'250 Franken für den Goldachpark. Die Bodensee Nachrichten haben Stimmen dafür und dagegen eingeholt und verweisen auf die Informationsveranstaltung, welche am Montag, 4. November um 19.30 Uhr im Technischen Zentrum Marmorsäge TZM stattfindet.
Abstimmungen/Goldach Das Projekt der Zentrumsentwicklung mit der Verlängerung der Mühlegutstrasse beinhaltete seit jeher das Projekt eines Parks westlich der Strasse. Dieses soll nun mit dem Gol-dachpark verwirklicht werden. Am Sonntag, 24. November wird über den Baukredit abgestimmt. Lesen Sie auf im folgenden Artikel weitere Informationen und Stimmen dafür und dagegen.
Die Gemeinde Goldach schildert die Ausgangslage im Wellenbrecher Nr. 158 wie folgt: Im Zentrum von Gol-dach bestehen Defizite wie mangelnde Bewältigung der Verkehrsmengen und allgemeine Konflikte, insbesondere bezüglich Schulweg und Langsamverkehr. Der Mühleweg soll deshalb als eine sichere Langsamverkehrsverbindung vom Dorfzentrum zur Bruggmühle und dann auf bestehenden Wegen weiter zur Freizeitanlage Kellen realisiert werden. Das Katzenbächli wurde bereits im Rahmen des Teilprojekts «Verlängerung Mühlegutstrasse» im Abschnitt zwischen Unionstrasse und SBB-Unterführung offengelegt. Innerhalb des Teilprojekts Goldachpark eröffnet sich nun die einmalige Chance, das Katzenbächli auf rund 440 Metern naturnah und hochwassersicher umzulegen. Dadurch wird die Hochwasserproblematik im Bereich des Fussballplatzes gelöst. Nach der Unterführung soll das Katzenbächli eine neue Linienführung bekommen, zuerst entlang der Mühlegutstrasse bis zum ehemaligen Industriegleis und von dort als Abschluss der neuen Überbauung bis zur Goldach. Der alte Bachlauf neben dem Dammweg und unter dem Sportplatz hindurch würden als Meteorwasserableitung genutzt. Weitere Details, welche Kosten das gesamte Projekt aufwirft und welchen Anteil davon die Gemeinde trägt, können Sie an der Informationsveranstaltung am Montag, 4. November im TZM an der Marmorstrasse 1 in Goldach erfahren.
Désirée Bösch, Präsidentin GLP Wahlkreis Rorschach
Der Goldachpark bietet die einmalige Gelegenheit, die Lebensqualität in Goldach dauerhaft zu verbessern. Mit dem neu geplanten Mühleweg entsteht eine sichere und attraktive Verbindung zwischen dem Dorfzentrum und der Freizeitanlage Kellen. Diese Route fördert den Langsamverkehr und trägt zur Entlastung des Zentrums bei. Aktuell leidet das Zentrum unter Verkehrsüberlastung und Konflikten, insbesondere auf den Schulwegen und im Langsamverkehr. Zusätzlich verbessert die Umlegung des Katzenbächlis den Hochwasserschutz und schafft einen naturnahen, ökologisch wertvollen Raum. Die finanzielle Beteiligung von Bund und Kanton entlastet die Gemeinde und macht das Projekt wirtschaftlich tragbar. Ich empfehle Ihnen daher, dem Baukredit zuzustimmen – es ist eine Investition in eine grünere, zukunftsfähige Gemeinde Goldach.
Jana Brändli, Präsidentin der Mitte Goldach
Die Mitte Goldach befürwortet die Annahme des Baukredits für den Goldachpark. Er ist ein Teil des grossen und umfassenden Projekts Zentrumsentwicklung. Die Verlängerung Mühlegutstrasse und der Knoten für den öffentlichen Verkehr am Bahnhof wurden realisiert. Die Umgestaltung der Hauptstrasse muss folgen. Mit der Offenlegung des Katzenbächlis gelingt eine grosse ökologische Aufwertung. Auch werden Massnahmen für den Langsamverkehr umgesetzt. Zusammen mit dem Mühleweg und dem Goldachpark entsteht ein optimal und natürlich gestalteter Siedlungsabschluss und eine direkte und attraktive Verbindung zur Erholungsanlage Kellen.
Natürlich sind die Baukosten hoch und deshalb muss die Gemeinde den Gesamtkredit der Bürgerschaft zur Abstimmung unterbreiten. Aber dank der Beiträge von Bund und Kanton verbleiben bei der Gemeinde nur rund 38 Prozent. So gesehen ist das Projekt für die Gemeinde eine einmalige Chance.
Jürg Lindenmann, Präsident SVP Goldach
Grundsätzlich sind Vorhaben, welche die Gemeinde für die Einwohner attraktiver und wohnlicher machen sollen zu begrüssen. Es stellen sich jedoch einige Fragen: Ist es sinnvoll, angesichts klammer Kassen – auch von Bund und Kantonen – und einem budgetierten Defizit von 4.8 Millionen Franken im 2024 und einem wahrscheinlich auch für 2025 zu erwartendem Verlust, 7.5 Millionen Franken für eine nicht dringend notwendige Freizeitanlage auszugeben? Mit wieviel tausend Franken belasten die jährlichen Unterhalts- und Betriebskosten die zukünftigen Rechnungen der Gemeinde und ist eine Nutzungsdauer ohne Ersatz oder Erneuerung des geplanten Stegs von 70 Jahren realistisch? Was bringt die Anlage, die bezüglich Verbindung zur Kellen nur für die Hälfte der Bevölkerung nützlich ist und insbesondere jenen, welche das Spazieren auf den bestehenden Wegen einem von Velos befahrenen Steg vorziehen? Warum startet die Gemeinde mit den Informationen über das Projekt, abgesehen vom Mitwirkungsverfahren, welches wohl kaum ein Bürger mitbekommen hat, erst kurz vor der Abstimmung? Die SVP Goldach wird den Entscheid für eine Abstimmungsempfehlung im Rahmen einer Mitgliederversammlung am Donnerstag, 7. November fassen.
Von Claudia Eugster.
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