Der Chef und die Chefin
Nadja und Pascal Montagner von Underwater University
Am Samstag, 10. August feierte das Museum Henry Dunant die Eröffnung seiner neu konzipierten, modernen, multimedialen und erweiterbaren Ausstellungswelt. Drei Jahre haben Kaba Rössler und Nadine Schneider gebraucht, um ihre Vision einer zeitgemässen Ausstellung über den Gründer des Internationalen Roten Kreuzes umzusetzen. Der Aufwand hat sich gelohnt.
Heiden Nachdem das Henry Dunant Museum an der Asylstrasse 2 in Heiden Ende Juni 2021 seine Tore aufgrund des Umbaus im Zuge der Neupositionierung, mit deren Planung die Co-Leiterinnen Nadine Schneider und Kaba Rössler und Nadine Schneider seit 2019 beauftragt waren, schliessen musste, konnte das Museum für Henry Dunant nun endlich in das ehemalige Bezirksspital zurückkehren, in dem der Gründer des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) bis zu seinem Tode lebte. «Wir eröffnen vorerst auf die leise Art – mit einem silent opening. Das grosse Museumsfest feiern wir im Mai 2025 zu Dunants Geburtstag – begleitet von einer überraschenden Erweiterung», sagte Kuratorin Kaba Rössler, kurz bevor sie die um elf Uhr die Eingangstür zum Museum für die Öffentlichkeit aufstiess. Gemeinsam mit Co-Leiterin Nadine Schneider konnte sie dann auch schon die allererste Besucherin empfangen, welche mit einem Henry-Dunant-Kissen belohnt wurde. An diesem Samstag, 10. August strömten aber noch zahlreiche weitere Besucherinnen und Besucher in das wieder eröffnete Museum Henry Dunant, um sich das umgebaute Museum und die neu konzipierte Ausstellung anzusehen.
Als Karin-Barbara «Kaba» Rössler, ehemalige Leiterin des Stadtmuseum Aarau, und Nadine Schneider, ehemalige Leiterin des Museum Forum Schlossplatz in Aarau, im Jahr 2019 die Co-Leitung des Museum Henry Dunant übernahmen, hatten die beiden Kuratorinnen die Vision, das Museum an die Zukunft und Gegenwart anzubinden. Mit einer Kombination von «Kernausstellung» und «Gegenwartsflügel» ist ihnen dies gelungen. «Die neue multimediale Ausstellung führt in einer Kernausstellung thematisch durch das Leben und Wirken von IKRK-Gründer Henry Dunant und schlägt dann eine Brücke ins Hier und Jetzt, indem die humanitären Werte im Kontext der Gegenwart diskutiert werden», erklärt Nadine Schneider bei einem Gang durch die Räume. «Im Gegenwartsflügel wird das Heute ins Zentrum gerückt», ergänzt Kaba Rössler. Das ist die Überraschung, von der sie anfangs sprach und die an dieser Stelle nicht verraten werden soll. Der Bereich wird bis zur offiziellen Eröffnung im Mai 2025 stetig wachsen. Was schon geschaffen wurde, kann aber von Neugierigen, die sich nicht gedulden können, bereits besichtigt werden. Schliesslich wird es in der Schreibstube interaktiv. Besucherinnen und Besucher können «schreibend wie Henry Dunant» ihre Gedanken für die Zukunft festhalten.
Zur Feier der Eröffnung war der Eintritt kostenlos. Vermutlich wären aber auch sonst ebenso viele Besucherinnen und Besucher im Museum Henry Dunant ein und aus gegangen, konnten Sie doch die Gelegenheit nutzen, sich mit Kaba Rössler und Nadine Schneider auszutauschen. Die beiden Kuratorinnen führten dann auch persönlich durch die Ausstellungswelt. «Ich habe ein Buch über Henry Dunant gelesen und war erschrocken, in welch ärmlichen Verhältnissen er leben musste, nachdem seine Firma Konkurs gegangen ist. Trotzdem hat er seine Ideen weiter verfolgt bis zum Schluss. Das hat mich sehr beeindruckt. Durch das neue Konzept des Museums wird dieser Aspekt optimal dargestellt. Das IKRK ist heute nötiger denn je», gibt Besucher Felix Weber Auskunft auf die Frage, wie ihm denn das neue Museum gefalle. Auch Besucherin Gita Steiner ist begeistert: «Es ist grossartig! Ich kannte das Museum vorher und fand es düster, altmodisch und rückwärts gewandt. Jetzt hat es etwas modernes, offenes und das nicht nur architektonisch, sondern auch inhaltlich. Es macht sozusagen auf für alle Themen, auch wenn diese zum Teil schwierig sind.» Es scheint, als hätten Kaba Rössler und Nadine Schneider es also erfolgreich geschafft, ihre Vision einer zeitgemässen, pannenden, aber auch überraschenden Ausstellung über Henry Dunant umzusetzen. Interessierte können sich selbst eine Meinung bilden. Das Museum Henry Dunant ist sieben Tage die Woche jeweils von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen sind jederzeit möglich.
Von Claudia Eugster.
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