Der Chef und die Chefin
Nadja und Pascal Montagner von Underwater University
In der Schweiz wachsen schätzungsweise 100’000 Kinder in einem Elternhaus auf, das von bewusstseinsverändernden Substanzen schwer belastet ist. Die jährliche, von «Sucht Schweiz» koordinierte Aktionswoche findet noch bis am 17. März statt, zahlreiche Organisationen in 14 Kantonen führen über dreissig Aktionen durch.
Kanton SG Die Mobilisierung für Kinder von Eltern mit Suchterkrankung muss weitergehen. Aus diesem Grund findet die «Aktionswoche für Kinder und Eltern mit Suchterkrankung» bereits zum sechsten Mal statt. Sie läuft noch bis am Sonntag, 17. März. Zahlreiche Organisation führen in 14 Kantonen über 30 Aktionen durch. So wird vom Blauen Kreuz St.Gallen-Appenzell über farbige Leuchtwürfel mit unterschiedlichen Aussagen zur Situation von Kindern mit suchtkranken Eltern, auf die Thematik hingewiesen um zu sensibilisieren. Durch einen QR-Code auf den Leuchtwürfeln gelangen die Interessierten zu den Beratungsangeboten sowie zu weiterem Infomaterial. Die Würfel stehen während der gesamten Woche im Eingangsbereich von mehreren Institutionen, die einen hohen Publikumsverkehr haben. Ausserdem wird über Medienmitteilungen in Zeitungen, digitalen und sozialen Medien auf die Aktionswoche aufmerksam gemacht. Womöglich haben Sie es bemerkt?
Die farbigen Leuchtwürfel des Blauen Kreuzes St.Gallen-Appenzell finden Sie in der Stadt St.Gallen im Rathaus beim Empfang, beim Kinderspital im Warteraum zum Ambulatorium, im Eingangsbereich der Lokremise und der Stadtbibliothek. Und in Berneck in der Brockenstube des Blauen Kreuzes. Die Informationen finden Sie aber auch von überall her auf: www.blaueskreuz-sg-app.ch
Wenn ein Elternteil suchtkrank ist, leidet die ganze Familie darunter. Für die Kinder bedeutet dies oftmals, dass das Familienklima angespannt, konfliktbeladen und unberechenbar ist. Sie sind täglich mit Angst, Scham, Schuldgefühlen, Unsicherheit und nicht zuletzt mit Isolation konfrontiert.
Kinder aus suchtbelasteten Familien lieben ihre Eltern und wollen sie schützen. Umgekehrt wollen auch suchtkranke Eltern gute Eltern sein und verheimlichen aus Angst und Scham ihre Probleme. Deshalb bleibt die schwierige familiäre Situation meist geheim und die Kinder tragen die Last dieses Geheimnisses während der ganzen Kindheit. Ihr Leiden wird deshalb oft nicht erkannt. Einige Kinder entwickeln Resilienzen und sind kaum von negativen Folgen betroffen. Bei anderen zeigen sich viele Folgeschäden erst im Jugend- oder Erwachsenenalter. Kinder suchtkranker Eltern sollen auf keinen Fall stigmatisiert werden. Die Kinder sollen in ihrem Alltag unterstützt und gefährdete Kinder so schnell wie möglich erkannt werden, um ihnen angemessene Hilfe anzubieten. Damit diese Kinder nicht vergessen gehen.
pd/red
Weitere Informationen sowie Betroffenenberichte finden sich auf der Kampagnenwebsite:
www.kinder-von-suchtkranken-eltern.ch
Lade Fotos..