Dominik Gemperli
über den aktuellen Stand des Gmünderhauses in Goldach
Am Sonntag verwandelte sich der Schlosspark Wartegg in ein kleines Schlaraffenland für Feinschmecker, Naturfreunde und Neugierige. Während ein Gaukler die Kinder begeisterte und die vielen Stände zum Probieren und Kaufen einluden, stahl Trüffelhund Ravel allen die Show.
Rorschacherberg Begleitet vonseinen menschlichen Partnern, Debora Giammusso und Carlo Napoli, zeigte der clevere Lagotto-Trüffelhund beim Herbstmarkt im Schlosspark Wartegg eindrucksvoll, was er kann. Doch bevor es ans Schnüffeln ging, wurde das Publikum erstmal in die feine Kunst der Trüffelkunde eingeführt – mit spannenden Fakten, die man so nicht unbedingt kannte: Weisse Trüffel? So selten und edel, dass ein Kilo bis zu 10’000 Franken kostet! Schwarze Trüffel? Die «Volksversion» unter den Trüffeln – aber geschmacklich durchaus edel. Sie wachsen im Sommer, Herbst und Winter. Wintertrüffel sind kleiner, aber schmecken intensiver.
Insgesamt gibt es zwischen 200 und 300 Trüffelarten, doch nur etwazehn davon sind essbar – und einige davon wachsen auch hier in der Ostschweiz, direkt unter unseren Füssen. So auch im Schlosspark Wartegg. Zu finden sind sie in der Nähe von Bäumen wie Buchen, Eichen, Birken und Linden. Mitihnen gehen sie eine wichtige Symbiose ein.
Während man Trüffelschweine lange als die besten Spürnasen der Branche kannte, sind es heute die Hunde, die auf der Suche nach dem «kulinarischen Gold» eingesetzt werden. Der Grund dafür ist einfach: Ihre Nasen finden nur reife Trüffel, was die Trüffeljagd und -ernte schonend und nachhaltig macht. Ebenfalls ist ein gut trainierter Hund abrufbar, bevor er den Trüffel selbst isst. «Ravel kann ich zu 100 Prozent vertrauen», erzählt Carlo Napoli stolz. «Wenn er zu graben beginnt, weiss ich, dass ich den nächsten Trüffel aus der Erde ausgraben kann – und zwar einenreifen.»
Die Trüffelsuche ist für das Trio ein intensives Hobby. Fast jedes Wochenende ziehen sie los und wissen genau wo, denn die einschlägigen Plätze in der Region kennen sie inzwischen gut. Das Trüffel-Trio ist mittlerweile vor allem bei regionalen Gastronomen ein echter Geheimtipp.Restaurants wie «Zur Sonne» in Gossau, «Zum Löwen» in Tübach oder der «Mammertsberg» in Freidorf setzen regelmässig auf ihre Funde und sind dankbare Abnehmer.
Wer nach Ravels Showeinlage Lust auf ein bisschen Luxus auf dem Teller bekam, musste nicht lange suchen. Direkt vor Ort wurden am Herbstmarkt frische Trüffel verkauft – in allen Grössen, bereit für Pasta, Risotto oder Carpaccio. Die Lagerung? Einfach: Trüffel halten bis zu zehn Tage im Kühlschrank.
Von Astrid Nakhostin
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