Marcel Baumgartner
hat per 1. Februar 2025 die Leitung des Swiss Regiomedia AG Standorts in St.Gallen…
Das Theater Sinnflut ist zurück und feierte am Donnerstag, 2. November Premiere von «Sisch Rorschach». Bei diesem Stück interpretiert Roman Elsener Berner Liedermachers Mani Mattes in Rorschacher Mundart und Regisseurin Kristin Ludin collagiert die Songs mit passenden Szenen und Texten.
Rorschach Willkommen im Rorschach der
1960er Jahre, wo im Bahnhofbuffet noch «Ghackets mit Hörnli» und ein Elmer Citro konsumiert wird. «Äs isch pumpävoll», so die Begrüssung und das war das Toro Mexicano, ehemals Restaurant Schweizerhof an der Eisenbahnstrasse 1 in Rorschach am Donnerstag, 2. November in der Tat, als das Theater Sinnflut mit «Sisch Rorschach» Premiere feierte.
Ganz zuletzt kommt bei Liedermacher Mani Matters Lied «Ir Ysebahn» die Ortschaft Rorschach. Zwar sei nicht bekannt, ob Mani Matter selbst je in Rorschach auftrat, so Guido Etterlin, Vereinspräsident des Theater Sinnflut, jedoch sei dieses Lied Anlass genug für eine Inszenierung von Mani Matters Werken in Rorschach. Daraus geworden ist eine Collage aus Tagebuchnotizen, Kurzgeschichten, Sprechtexten und Liedern von Hans Peter «Mani» Matter. Unter der Regie von Kristin Ludin spielen Andreas Butz, Karin Etterlin, Bruno Gschwend, Christoph Hess, Tanja Jäger, Cecile Kleger, Anja Lassig, Hans Ludin, Tamara Senn, Bertolt Specker und Cornelia Truniger. Hinter der Bühne wirken Pia Gmür (Souffleuse), Maria Sala (Maske) und Urs Gnädinger (Bühnenbau). Alles wird umrahmt von den Liedern von Mani Matter interpretiert in Rorschacher Mundart vom Musiker Roman Elsener. Aufgeführt wird das Stück im Toro Mexicano (ehemals Restaurant Schweizerhof), wo passend zur Szenerie eines Bahnhofbuffets regelmässig der vorbeifahrende Zug die Hintergrundgeräusche eines Bahnhofs liefert und die Zuschauer so mühelos ganz in das Geschehen hineingezogen werden.
«Seit 25 Jahren ist das Theater Sinnflut nicht einfach nur 'Theater inszenieren', sondern wir bespielen Orte mit einem Stück», erklärte Guido Etterlin das Konzept – falls sich manch einer am Lärm der vorbeifahrenden Züge gestört hätte – bei seiner Dankesrede nach der geglückten Premierevorstellung. Leider sind alle Aufführungen bereits restlos ausverkauft, wohl auch weil im Restaurant nur 80 Plätze verfügbar sind.
Nach der Vorstellung und der Übergabe von Rosen an die Schauspielerinnen und Schauspieler, gab es bei einem Gläschen Sekt die Möglichkeit, sich auszutauschen. Bei dieser Gelegenheit wurden einige Stimmen zu dem Stück gesammelt:
«Musikalisch war es sehr gut und Mani Matter wurde von Roman Elsener ausgezeichnet interpretiert. Die Kulisse im Restaurant ist auch etwas ganz spezielles. Wir sassen zwar etwas seitwärts, aber so hat man einmal eine andere Perspektive. Und Rorschach als Thema finde ich sowieso gut.»
– Moritz Meichtry, Rorschach
«Das Stück war sehr gut. Roman Elsener hat es hervorragend interpretiert. Mit uns gekommen sind auch Gäste aus Denver. Eine richtige 'international audience' also.»
– Ferdinand Kleger, wohnhaft in Rorschacherberg aber in Rorschach aufgewachsen und 70 Jahre dort gelebt
«Wir fanden es 'choggä guet'. Die Verbindung von den Szenen mit den Musikstücken gefiel uns sehr gut und Roman Elsener hat das wahnsinnig gut interpretiert. Die Dynamik, die sich zwischen dem Vorgetragenen und den Liedern entwickelte war ausgezeichnet. Es war begeisternd. Und die Leidenschaft, die die Laienschauspieler an den Tag legten war geradezu mitreissend.»
– Alex und Maria Graf, Rorschach
Roman Elsener selbst gab zu, dass er seit der «Sek» ein Fan von Mani Matter gewesen sei und dass er jeweils Liederbücher ausgeliehen, die Texte daraus kopiert und sie dann selbst «zämäbostitscht» habe. Ohne Mani Matter hätte er wohl auch nicht mit dem Gitarre spielen begonnen. «Ich wollte aber nicht Mani Matter mit Schnauz sein und in Bärndütsch spielen, sondern ich wollte auftreten wie ein Strassenmusiker, der in das Bahnhofbuffet in Rorschach hineinkommt», erklärt der Musiker. Singen, wie ihm der «Schnabel gewachsen sei». Man hoffe, dass man Mani Matter gerecht werde und die Bärner mit der Aufführung auf «Rorschacherdütsch» nicht erzürne.
Von Claudia Eugster.
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