Reto Källi
über ein mögliches Stadtfest in Rorschach
Aus der Verkehrsunfallstatistik 2023 des Kantons St.Gallen. (Quelle: Kantonspolizei SG)
Es gibt E-Bikes, S-Pedelecs, selbstbalancierende Fahrzeuge, Rickschaartige Fahrzeuge, E-Trottinetts, E-Scooter oder den gefloppten Segway und viele mehr. Zusammenfassen lassen sie sich unter dem Begriff «elektrische Trendfahrzeuge». Macht das «Elektro» den Strassenverkehr gefährlicher?
Rorschach und Umland Elektrische Trendfahrzeuge sind, wie es der Name schon sagt, im Trend. Ob E-Bike, E-Scooter, E-Trottinett – fast kein Gefährt, das es inzwischen nicht in einer Elektro-Variante gibt. Der TCS klärt auf, was es alles gibt und was wo gefahren werden darf – und was welche Gefahren birgt. Seit 2022 können E-Trottinetts der Betreiberfirma Tier in den Gemeinden Rorschacherberg, Rorschach, Goldach, Tübach, Steinach und Horn gemietet werden und seit dann ist auch ein starker Anstieg von Unfällen mit E-Trottinetts zu verzeichnen (siehe Grafik, hierbei zu beachten: Zahlen über Elektro-Trottinette sind erst ab 2019 verfügbar). Auf Nachfrage erstelle die Kantonspolizei für das Jahr 2024, da die offiziellen Zahlen noch nicht verfügbar sind, eine eigene Recherche: Insgesamt wurden im laufenden Jahr bisher rund 30 Verkehrsunfälle mit E-Scootern (E-Trottinetten) verzeichnet. Aus den Zahlen sei, so Hanspeter Krüsi, Mediensprecher Kapo SG, die Erkenntnis zu gewinnen, dass die Zahlen in den letzten Jahren stark angestiegen seien und die Wahrscheinlichkeit bei einem Unfall verletzt zu werden, bei nahezu 100 Prozent liege. Um einen Vergleich zu haben, wurde die Strassenverkehrsunfall-Statistik der gesamten Schweiz über den Zeitraum von 2019 bis 2023 hinweg betrachtet und das ASTRA konsultiert: Schweizweit gab es im Jahr 2023 total 716 Unfälle mit mindestens einem Elektro-Trottinett, davon 626 mit Personenschaden. Im Kanton St.Gallen derer 28, davon 26 mit Personenschaden. Fehlverhalten bei Fahrbewegung ist hierbei nicht die häufigste Hauptursache, sondern sowohl schweizweit als auch im Kanton St.Gallen Fahren unter Einwirkung von Alkoholeinfluss und meist ist es ein Schleuder- oder Selbstunfall. Die Unfälle enden oftmals glimpflich mit leichten Verletzungen. Im Kanton St.Gallen gab es im Zeitraum zwischen 2019 und 2023 keine Toten, aber insgesamt 23 Schwerverletzte. Schweizweit kam es seit 2019 zu 7 Todesfällen mit E-Trottinetts involviert und es gab 393 Schwerverletzte. Seit 2019 starben in der Schweiz insgesamt 1091 Personen im Strassenverkehr. Die Sichtung der schweizweiten Unfallzahlen aller Verkehrsteilnehmer und deren Hauptursachen lässt die Vermutung zu, dass nicht das «Elektro» an sich den Strassenverkehr gefährlicher macht, sondern wohl der Faktor Alkohol. Nutzende der Tier-E-Trottinetts müssen daher von Donnerstag bis und mit Sonntag von 20 bis 5 Uhr morgens in der App einen Test machen, der aufzeigt ob sie unter dem Einfluss von Alkohol oder ähnlichen Substanzen stehen, wie Manuel Herzog, Managing Director & County Manager Schweiz, erklärt: «Wird festgestellt, dass jemand alkoholisiert ist, darf dieser unsere Fahrzeuge eine gewisse Zeit nicht nutzen.»
Von Claudia Eugster.
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