Der Chef
Marc Pahud von der Panettonerei Schweiz GmbH in Tübach
Die Badmintonspielerin Jorina Jann tritt nächste Woche an der Europameisterschaft der Junioren U19 in Ibiza an. Dann geht es am 14. und 15. Dezember zu den Junioren Schweizermeisterschaften in Uster. Obwohl sie gerade mitten in den letzten Vorbereitungen für die Wettkämpfe ist, fand die Hornerin Zeit, über ihre Leidenschaft, den Badmintonsport, und ihre Ziele und Träume zu erzählen.
Badminton Gerade erst durfte die 18-jährige Hornerin Jorina Jann vom Badmintonclub Uzwil (BC Uzwil) die Schweiz an den U19 Weltmeisterschaften im Badminton in China vertreten, jetzt geht es Anfang nächster Woche bereits wieder zu einem wichtigen Wettkampf: Von Montag, 25. November bis Donnerstag, 5. Dezember finden in Ibiza die U19 Europameisterschaften der Junioren im Badminton statt. Und dann gleich darauf am 14. und 15. Dezember die Schweizermeisterschaften der U19 Junioren in Uster. Dementsprechend dicht gedrängt ist Jorina Janns Trainingsplan nebst dem Unterricht an der Kantonsschule Wil. Wie sie das alles unter einen Hut bekommt, das erzählt die junge Nachwuchs-Sportlerin aus Horn TG im folgenden.
Badminton spielt Jorina Jann schon, seit sie sechs Jahre alt ist. Zu diesem Sport ist sie wegen ihrer Mutter gekommen, die damals sogar für die Nati A spielte. Ihre «Mami» sei gleichzeitig auch ihr grösstes Vorbild, wie Jorina sagte. Früher habe sie oft mit der Mutter gespielt, dies auch im Doppel. Im Damendoppel ist Jorina Jann, die aktuell beim BC Uzwil spielt, inzwischen im Jahr 2023 gemeinsam mit Azkya Ruhanda vom BC Trogen-Speicher U19 Schweizermeisterin geworden.
Am Badmintonsport an sich fasziniert Jorina Jann aber vor allem, dass man nicht nur sportlich sein müsse, sondern dass gute Technik das entscheidende sei. «Badminton ist ein bisschen wie Schach», vergleicht die 18-Jährige und erklärt: «Man muss das Spiel lesen und sich während man sich bewegt bereits überlegen, wie man sich als nächstes am besten positioniert und wo man den Federball hinspielt, um den Punkt zu machen.» Dafür heisst es üben, üben, üben. Dies an fünf Tagen die Woche. Mit der Schule vereinbaren lässt sich dies, weil Jorina die Kantonsschule in Wil in sechs, statt in vier Jahren absolvieren kann. So bleibt genug Zeit für das Training. Energie für diese Doppelbelastung schöpft Jorina Jann aus ihren Erfolgen: «Gerade wenn ich etwas erreicht habe, dann gibt mir das ein gutes Gefühl. Es macht Spass die eigenen Fortschritte zu sehen und die Erfolge des harten Trainings.»
Die Energie für die Doppelbelastung durch Schule und Sport schöpft Jorina Jann aber auch aus ihrem Privatleben. Die Kantonsschülerin findet, dass es einen gesunden Ausgleich zwischen Training, Schule und Freizeit braucht. Logisch seien gute Noten wichtig und der Sport auch, aber daneben möchte die junge Sportlerin auch noch das Leben geniessen und Freundschaften pflegen. «Ich bin voll so eine 'Tussi'», meint Jorina Jann lachend. «Ich liebe es, mich zu stylen und schick zu machen.» Ausserdem liebt sie es, mit Freundinnen zu «käffelen» oder «pöstelen» zu gehen. Ausserdem bastelt Jorina ganz ihrem Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten an der Kantonsschule Wil entsprechend gerne. Am liebsten macht sie ihren eigenen Schmuck, mit dem sie sich dann entsprechend «aufstylt».
Für ihre Zukunft träumt Jorina Jann von der Teilnahme an Olympia, aber dafür müsse sie dran bleiben, wie sie selbst sagt. «Die meisten sind nach ihrer Juniorenzeit nicht mehr so gut», so die Hornerin. Das Konkurrenzfeld werde grösser, man müsse sich auch gegen ältere behaupten und jene, die 'nur' Badminton spielten. Was zur Frage führte, ob man denn vom Badminton leben könne. Die Unterstützung sei vorhanden, so Jorina Jann, aber Badminton ist in der Schweiz eine Randsportart, dementsprechend seien natürlich auch weniger Gelder vorhanden. Trotzdem kann die junge Nachwuchs-Sportlerin aus Horn auf die Unterstützung der Emil-Halter-Stiftung Jugendförderung Thurgau, der Stiftung Schweizer Sporthilfe, Fördergelder vom NetzwerkSport Ostschweiz und weiteren, wie auch auf Sponsoren und natürlich die Eltern zählen. Dies alles, um ihren Traum für die Schweiz an Olympia teilnehmen zu dürfen, wahr werden zu lassen.
Schade findet Jorina Jann indes, dass Badminton in der Schweiz eine Randsportart ist. «Viele spielen 'Federball' in der Freizeit, entscheiden sich dann aber nicht für Badminton, sondern eher für beispielsweise Tennis, einfach weil dies populärer ist», so die leidenschaftliche Badminton-Spielerin und sie findet weiter: «Dabei ist es so eine 'coole 'Sportart.» Und gerade wenn man es professionell angeht, dann ist es viel mehr als einfach einen Federball über das Netz spielen, wie Jorina Jann in diesem Beitrag bereits erklärte. Womöglich braucht es aber nur eine «coole» Vertreterin dieser Sportart, wie die junge Jorina Jann es ist, um in der Schweiz einen Badminton-Hype auszulösen. Die nächste Möglichkeit zu zeigen, was sie kann, bietet sich der 18-Jährigen ab dem 25. November während der U19-Europameisterschaft in Ibiza und dann Mitte Dezember an der U19 Schweizermeisterschaft der Junioren in Uster. Wir dürfen gespannt sein und wünschen Jorina Jann viel Erfolg.
Von Claudia Eugster.
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