Der Chef
Marc Pahud von der Panettonerei Schweiz GmbH in Tübach
In Kirchberg, Bern, fanden am Wochenende vom 11. und 12. November die Schweizermeisterschaften Mannschaft der Geräteturnerinnen statt.
Bei diesem Wettkampf stellt jeder Kantonalverband in vier Kategorien ein Team mit je fünf Turnerinnen. Von der Geräteriege Staad hatten sich Lena Egeter und Fabienne Gerth für die St.Galler Auswahl qualifiziert. Die Entscheidungen in allen Kategorien versprachen Spannung.
Hoch motiviert startete Lena Egeter in der Kategorie 6. Für ihren Einsatz im St.Galler Dress hatte sie sich sehr viel vorgenommen. Als Startturnerin setzte sie am Sprung gleich ein Ausrufezeichen und holte mit 9,375 eine Top Note für ihr Team. Für einmal machte das Zittergerät Reck seinem Namen keine Ehre. Die St. Gallerinnen reihten Spitzenübung an Spitzenübung (Lena Egeter mit starken 9,50), und so war nach dem zweiten Gerät klar, dass das Team um eine Medaille turnen würde. Noch waren aber zwei Geräte zu turnen und das Edelmetall keineswegs im trockenen. Egeter nahm den Schwung auch mit an den Boden und zeigte eine schöne Übung, welche mit 9,25 benotet wurde. Zum Abschluss ging es dann an die Ringe. Egeter bewies auch hier ihre Nervenstärke und steuerte wichtige Punkte für das Teamergebnis bei. Überglücklich durfte sich das St.Galler Team die Silbermedaille umhängen lassen. Die Siegerinnen aus LU/OW/NW hatten überragend geturnt und so war die einhellige Meinung «Nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen» zu haben.
Die Staaderin Fabienne Gerth hat in den 2000er Jahren mehrere Schweizermeistertitel im K7 erturnt und prägte die Geräteturnszene über Jahre. Ausgerechnet an ihren letzten Schweizermeisterschaften (2009, ebenfalls in Kirchberg) verletzte sie sich schwer am Knie und konnte den Wettkampf damals nicht beenden. Auf diese Saison hin gab sie ein Comeback in der Kategorie Damen und konnte sich 14 Jahre nach ihrem letzten Auftritt auf nationalem Parkett, nochmals für eine Schweizermeisterschaft qualifizieren. Das Damenteam begann solide am Sprung und steigerte sich danach von Gerät zu Gerät. Gerth zeigte vor allem am Boden (9,20) und Reck (9,10) ihre Klasse. Zum Schluss ging es dann noch an die Ringe und das Drehbuch hätte nicht emotionaler sein können. Gleiche Halle, gleiche Ringanlage wie damals – aber ein ganzanderes Ende. Gerth turnte ihre Ringübung nämlich sehr schön durch, landete den Abgang sicher und streckte jubelnd ihre Arme in die Höhe. Die Versöhnung mit Kirchberg war Tatsache. Glücklich und zufrieden durfte sie zusammen mit ihren Teamkolleginnen die Auszeichnung für den 5. Platz entgegennehmen.
pd
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