Patrick Benz
erschuf beim Stadtbahnhof Rorschach ein Naturschutz Denkmal.
Raffaele Ferdinando Schachers spürt beim Schreiben das 'Carpe Diem' – dieses 'Nutze den Tag' – ganz besonders intensiv. (Bildquelle: z.V.g.)
Weil das Christkind wegen Überanstrengung mit einer Grippe das Bett hütet, springt die Vernunft, die Toleranz und die Evolution in die Bresche. Da ist einerseits der smarte Vorstand einer amerikanischen Investmentbank, der in den letzten fünf Jahren die doch beachtliche Summe von 125 Millionen Dollar «verdiente». Ein einzelner Mensch. Zur gleichen Zeit «überleben» 1,7 Milliarden Menschen auf der Welt, mit etwas mehr als einen US-Dollar am Tag. Mehr als 900 Millionen Menschen auf diesem Planeten hungern täglich. Millionen von Kleinkindern unter zwei Jahren sterben qualvoll jedes Jahr an medizinischer Unterversorgung.
Warum ist der Mensch so, wie er ist?
Eine Antwort liegt in der Evolution des Homo Sapiens. Sprunghafte genetische Veränderungen sind eher unwahrscheinlich. Wir sind mit dem Genom, den Erbanlagen eines Spätsteinzeitmenschen geschlagen und müssen uns wohl oder übel damit abfinden. Nur die Einsicht, in die eigene Begrenztheit ist die Voraussetzung für das Weiterleben des Menschen. Wenn sich dieses Bewusstsein in allen Menschen manifestiert, dies und nur dies wäre der Quantensprung in der menschlichen Evolution. Das begriffliche Denken verschafft dem Menschen eine Freiheit, die kein Tier besitzt. Das ist wundervoll und zugleich bedrohlich. Tiere können nichts, was sie nicht dürfen, aber der Mensch kann eine Menge Dinge tun, die er nicht darf. Deshalb sind alle Entscheidungen, an denen die Zukunft der Menschheit hängt, letztlich ethische Entscheidungen. Können und wollen wir lernen, das Geld, einen anderen Wert hat, als es heute besitzt? Das Geld eigentlich nur ein Symbol von einem Symbol ist, und das man ein Symbol nicht fressen kann. Dies hätte eine Umwertung aller Werte zur Folge. Die Utopie an sich.
Ein Grossteil der Menschheit glaubt leider bis heute noch, dass man alles und jeden kaufen kann. Wenn ich nur genug Dollar besitze, kann ich Wasser, auch «saubere Luft» kaufen, auch wenn keine mehr da ist. Nichts ist wirklich voraussehbar. Es kann auch bergab gehen. Seit der Mensch den Faustkeil erfunden hat, balanciert er auf Messers Schneide, zwischen einer gloriosen Zukunft und den Sturz in die «hausgemachte Hölle». 5'200 Kriege und es werden wohl noch viele weitere folgen. Aus der Amöbe haben wir uns empor entwickelt, aber schon in 300 Jahren können wir im Atommüll enden.
Lernen wir als Menschheit aus unseren Fehlern?
Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Unendlich viele, zu ihrer Zeit hoch entwickelte Lebewesen sind ausgestorben oder haben sich gewandelt. Möglich, dass der Mensch die Erde atomar-bakteriologisch verwüstet, von der Klimakatastrophe ganz zu schweigen. Und vielleicht aus einem Wurm ein «zweiter Mensch» wird. Die Evolution ist von einer singulären Originalität, nimmt aber nicht Rücksicht auf den Homo Sapiens. Ob ein Genie stirbt oder ein Floh der Natur ist es egal.
Was können wir als Einzelne tun?
Nicht wirklich viel. Doch diese wenigen Dinge sollte das Leben als Ganzes respektieren. Das eigene und das der anderen. Leben wir bewusst. Seien wir immer ganz bei dem, was gerade ist. Versuchen wir nicht, mehr zu wollen und mehr zu sein. Diese Gier nach immer mehr und immer schneller und immer besser ist der Motor für den Konflikt im Persönlichen, als auch die Ursache der Kriege im grossen Rahmen. Damit wir die richtige Perspektive nicht verlieren, betrachten wir in einer klaren Nacht den Sternenhimmel, und wir erkennen, was wir wirklich sind.
Raffaele Ferdinando Schacher, 9400 Rorschach
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